das Gewicht wie das Maafs aus den Copien wieder herge-
stellt werde, wenn nicht eine derselben unmittelbar als Urmaa(s
oder Urgewicht angenommen werden kann. So hat die englische
Regierung zuerst dem alten Vorurtheile entsagt, dafs das Maals
von irgend einem Naturmaalse und das Gewicht von dem Maafße
mit hinreichender Schärfe abhängig gemacht werden könne.
3. Vorschläge in Betreff des deutschen Maafses.
Dem in neuster Zeit ‚wieder mehrfach angeregten Wunsche,
ein übereinstimmendes Maafs in Deutschland einzuführen, scheint
im Allgemeinen die Absicht zum Grunde zu liegen, nur die An-
forderungen des Verkehrs und anderer weniger scharfen Messun-
gen, nicht aber diejenigen zu berücksichtigen, welche die Wis-
senschaft in einzelnen Fällen stellt. Man glaubt für diesen Zweck
keiner so scharfen Maafsbestimmung zu bedürfen, wie solche bei
der Einrichtung des preufsischen und englischen Maaises wirk-
lich erreicht ist. Nichts desto weniger hat die unter derselben
Voraussetzung bereits erfolgte Einführung des gemeinsamen
Gewichtes schon gezeigt, dafs dieser beschränkte Gesichts-
punkt nicht genügt, vielmehr die einzelnen Staaten eine weit
gröfsere Uebereinstimmung ihrer Normale fordern, und daher
diejenige Schärfe wirklich erreicht werden mul, welche nur
bei manchen wissenschaftlichen Untersuchungen Bedeutung er-
hält *).
Hiernach ist es nothwendig, das deutsche Maafls in einem
unveränderlichen und mit möglichster Schärfe bezeichneten Ur-
maafse materiell darzustellen, mit welchem die Normal-Maafse
in allen deutschen Staaten so genau verglichen werden können,
wie dieses beim jetzigen Stande der Wissenschaft und Technik
überhaupt möglich ist. Welche Länge dieses Maafs hat, ist an
sich ziemlich gleichgültig und es würde in dieser Beziehung nur
wünschenswerth sein, die Länge so zu wählen, dafs sie von dem
mittleren Werthe der. in Deutschland üblichen Fulsmaafse sich
nicht zu weit entfernt. Man könnte sich also irgend einem
fremden oder inländischen Fulse anschliefsen und diesen in ei-
*) Das Urpfund bei der Einführung eines allgemeinen Landesgewichtes, von
Rühlmann. Zeitschrift des Architecten- und Ingenieur-Vereins für das König-
reich Hannover. Band IV. Seite 310. ff.