—36
nicht sehr abweichen, können mittelst Verzinnung des inneren
Bodens wieder berichtigt werden, wobei auf folgende Weise
zu verfahren ist:
Nachdem das Gewicht gehörig gescheuert worden ist, um
es von allem Schmutz zu befreien, wird es auf die Waage
gebracht, das an dem Gewichte Fehlende mittelst Schnellloth,
welches zu diesem Behufe in ganz dünne Plättchen geschlagen
und zerschnitten worden ist, ersetzt und dasselbe auf dem innern
Boden des Gewichtes gleich verbreitet, wobei Etwas weni⸗
ges mehr hinzugesetzt werden muß, als das Gleichgewicht
erfordert.
Hierauf wird das Gewicht über einem Kohlenfeuer erwärmt,
das Schnellloth mit etwas fein gestoßenem Colophonium über—
streut, und dann mit einem warmen, jedoch nicht zu sehr
erhitzten, kupfernen Löthkolben die Verzinnung vorgenommen,
wobei die Vorsicht zu beobachten ist, daß durch den Löthkolben
das Schnellloth auf dem innern Boden des Gewichtes gehörig
verrieben wird, damit auf demselben keine Unebenheiten zurück⸗
hleiben.
Ist dieß geschehen, und die Verzinnung gehörig erkaltet,
dann wird das Colophonium wieder abgekratzt, das Gewicht
auf die Waage gebracht und mit dem Normalgewichte verglichen.
Sollte es zu schwer geworden seyn, so wird mit einem
Grabstichel so viel von der Verzinnung gleichförmig abge⸗
rieben, als erforderlich ist, und dann die Stempelung
borgenommen.
Es wird nämlich außer der im vorigen 8. bemerkten
Stempelung der kleine Löwenstempel, nebst dem Revisions⸗
zeichen mehrmals auf die Verzinnung aufgeschlagen. Sollte
die Zahl auf dem innern Boden des Gewichtes, welche
die Anzahl der Lothe angiebt, durch die Verzinnung nicht
mehr ersichtlich seyn, dann muß dieselbe wieder aufgeschlagen
werden.
49
Das Revisionszeichen, welches auf die revidirten Gewichte
gesetzt wird, muß so aufgeschlagen werden, daß dadurch das
Eichamtszeichen keine Verletzung erhält, welche Vorsicht beson⸗
ders bei den Plockgewichten zu beobachten ist.