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Auf dieselbe Art prüfe man die höchste Angabe derselben
Seite des Waagbalkens.
Ist beides richtig befunden worden, so können die Unterabthei⸗
lungen mit einem guten Zirkel untersucht werden, weil diese
unter sich gleich seyn müssen. Es ist jedoch rathsam, von 10
zu 10 Pfund, auch die Untersuchung durch wirkliches Auflegen
der entsprechenden Gewichte auf die Waagschale vorzunehmen.
Da diese Waagen gewöhnlich zwei getheilte Seiten, eine
schwere und eine leichte haben, so muß in diesem Falle die
Probe für jede der beiden Seiten besonders angestellt werden.
2)
3)
6. 94.
Alle schon fertige, für ein anderes Gewicht eingerichtete Schnell⸗
waagen würden für das neue Gewicht blos mit Veränderung des
daufgewichts abgeglichen werden können, wenn sie unbelastet gerade
einstünden; dieß ist aber nie der Fall, sondern sie gehen gewöhnlich
auf der leichten Seite unbelastet mit dem getheilten Schenkel in die
Höhe und sinken auf der schweren Seite mit demselben herab. Für
den ersten Fall müßte daher das Gewicht der Waagschale vermindert,
für den zweiten hingegen vermehrt werden. Da jedoch beides gleich—
zeitig nicht möglich ist, so kann man nur die Theilung der einen
Seite beibehalten und muß die andere Seite abfeilen, und, im Falle
sie gebraucht werden soll, neu theilen.
Die Abänderung derjenigen Seite, von welcher die Theilung
beibehalten werden soll, ist leicht dadurch zu bewerkstelligen, daß
man das Laufgewicht gerade so viel Pfund, Loth, Quentchen u. s. w.
nach dem neuen Gewicht schwer macht, als es nach dem alten
gewogen hat. Die Abänderung der Waagschale findet man am
besten dadurch, daß man ein beliebiges Gewicht auf dieselbe legt,
das veränderte Laufgewicht an die entsprechende Stelle hängt, und
das Gewicht der Waagschale so lange vermindert oder vermehrt, bis
die Zunge richtig einspielt.
Fehlergrenze derselben.
Die Grenze, innerhalb welcher die Schnellwaagen das Gewicht
bei der ganzen Belastung, deren die Waage fähig ist, richtig angeben
müssen, ist aus nachstehender Tabelle zu ersehen.
—F 95.