Full text: Theorie und Berechnung von Motor-Luftschiffen

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Schraubenzuges Pa = Qa tg @ gerade das Gleichgewicht hält, oder 
nit anderen Worten, die gleich großen Resultierenden R aus Gondel- 
gewicht und Schraubenschub bzw. aus dem entsprechenden Auftrieb 
ınd Fahrwiderstand, fallen in ein und derselben Geraden zusammen. 
Ein Gleichgewichtszustand kann offenbar nur dann eingetreten 
sein, wenn die Richtung der beiden Resultierenden R parallel zu den 
Aufhängeseilen AE und BF liegt. 
Wäre nun die senkrechte Entfernung der Parallelogzrammseite 
FF von der Ballonachse größer oder kleiner als der senkrechte Ab- 
stand der Parallelogrammseite AB von der Schraubenachse, so 
würden die Resultierenden R nicht mehr in einer Geraden zusammen- 
‘allen und sich somit gegenseitig aufheben, sondern sie müßten zu=- 
sammen ein Drehpaar bilden, das im ersteren Falle das Schiff zwingt, 
in Fahrt den Kopf nach oben, im letzteren Falle dagegen zur Erde 
zu richten. 
Sind jedoch diese Abstände, wie in Fig. 82, beide gleich groß, 
so muß dieses Drehpaar der Resultierenden R aus recht einfachen, 
treingeometrischen Gründen verschwinden, d. h. dieselben 
fallen in einer geraden Linie zusammen, die natürlich parallel zu 
den Aufhängeseiten AE und BF liegen muß, oder mit anderen 
Worten, der Ballon kommt trotz der beliebig tiefif- 
liegenden, an der Gondel montierten Schraube, 
mit absolut horizontaler Längsachse daher, also 
so, als ob die Schraube unmittelbar in dieser 
Längsachsesitzen würde, ein Vorzug, den nur das unstarre 
System von Parseval besitzt, allerdings nur so lange, als andere 
Systeme diese patentierte Aufhängungsart nicht ebenfalls wählen, 
denn es handelt sich dabei natürlich um keinen Vorzug des Systems, 
sondern um einen Vorzug der Aufhängungsart der Gondeln. 
So einfach diese Aufhängung ist, so überraschend ist auch ihre 
praktisch und theoretisch vollkommene Wirkung. 
Merkwürdigerweise ist sie selbst in Fachkreisen nur ebenso 
ınvollkommen bekannt.
	        
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