Full text: Theorie und Berechnung von Motor-Luftschiffen

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Hiermit wäre der hauptsächlichste Teil dieses Kapitels er- 
edigt. 
Eine für den ersten Entwurf des Schiffes wichtige Zahl haben wir 
noch in dem Quotienten — zu beachten, wobei V das Volumen des 
Gasraumes und N; die in dem Fahrzeug untergebrachte Motorenstärke 
bedeutet. 
Der Quotient z- wäre also das Deplacement des Schiffes pro 
Pferdekraft. ; 
Denken wir uns verschiedene Schiffe, die jedoch alle mit der 
gleichen Maschinenkraft ausgerüstet sein sollen, so wird von diesen 
Schiffen offenbar dasjenige am schnellsten fahren, bei dem dieser 
Quotient ein Minimum wird, denn es wird den kleinsten Fahrwider- 
stand aufweisen. 
Diesen Quotienten möglichst klein zu gestalten, oder mit 
anderen Worten, das Gesamtgewicht des Fahrzeuges so viel als 
nöglich zu reduzieren, ‚muß also der Konstrukteur in erster Linie 
bemüht sein. In diesem Bestreben darf er aber nicht so weit gehen, 
daß durch übermäßige Beanspruchung des Materials die Betriebs- 
sicherheit gefährdet wird. Besonders der Anfänger ist leicht geneigt, 
in diesen Fehler zu verfallen, indem er im Interesse der Gewichts- 
ersparnis die heutzutage zur Verfügung stehenden hochwertigen 
Konstruktionsmaterialien bis an die Grenze des Möglichen bean- 
sprucht. 
Ich möchte raten, bei der Wahl der Materialspannungen auf 
keinen Fall höher zu gehen, als die im modernen Automobilbau üb- 
ichen Beanspruchungen vorschreiben, denn es ist zu beachten, daß 
es sich bei Luftschiffen um einen 24- oder mehrstündigen Dauerbetrieb 
handeln kann, während dessen die einzelnen Maschinenteile keinen 
Augenblick Zeit zum Ausruhen finden können. Mit Ausnahme der 
seefahrenden Dampfier gibt es kein Verkehrsmittel, dessen Maschinen 
auf so lange Zeit in ununterbrochener Tätigkeit, und unter Umständen 
mit voller Beanspruchung laufen müssen. 
Das Stillsetzen der Motoren zum Zwecke einer Reparatur bei 
ainem Bruch oder Defekt der Maschinerie, ist in der Luft wohl mög- 
lich bei ruhiger Wetterlage und genügenden Ballastvorräten, aber 
mit größter Gefahr verbunden bei scharfem Wind und zur Neige 
gehendem Ballast. 
Im ersteren Falle kann die Reparatur ohne weiteres auf der 
Erde vorgenommen werden, wenngleich man eine Landung ohne 
KA:
	        
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