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Oxalsäure.
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lung vieler Kohlenstoffverbindungen (Zucker, Stärke, Cellulose) mit Salpetersäure oder schmelzendem
Kalihydrat. Die erstere Methode hatte wegen des hohen Salpetersäureverbrauches und wegen der
schlechten Ausbeuten (125 Säure aus 100 Zucker) kein technisches Interesse, bis es gelang durch
Zusatz von Katalysatoren (Vanadinpentoxyd in neuerer Zeit auch Molybdänoxyd) die Ausbeute
wesentlich zu steigern, die Reaktionszeit herabzusetzen und die Bildung von Nebenprodukten ein-
zuschränken. In Verfahren der neuesten Zeit tritt die ganze Methode dadurch wieder in den Vorder-
grund, daß man statt mit Salpetersäure mit Stickoxyden als Oxydationsmittel arbeitet, bzw. mit
ihnen die Stärke oder den Zucker vorbehandelt, ehe man mit Salpetersäure oxydiert bzw. die Stick-
oxyde in die alkalischen Lösungen der Rohstoffe einleitet oder schließlich Zucker mit einer Schwefel-
Salpetersäure-Mischsäure bei Gegenwart eines Katalysators behandelt.
Das übliche technische Verfahren der Oxalsäureherstellung ist jedoch bis vor dem Kriege die
Alkalischmelze von Cellulose oder Kohlenhydraten gewesen. Man erhitzt z. B. in eisernen Rühr-
werkkesseln einen Brei aus trockenem Sägemehl und 48 gräd. Kali-(nicht Natron-, früher Kali-
Natron-)lauge 1 : 2, bis durch Selbsterhitzung die Temperatur von 280— 290° erreicht und die Masse
dick geworden ist, erhitzt dann das schwarzbraune Gut nach ev. Überführung in eiserne Trocken-
pfannen mit automatischen Bodenschaufeln weiter, bis die Masse bei der gleichen Temperatur hell-
gelb ist und laugt sie nach dem Abkühlen auf 150° mit heißem Wasser aus. Aus dem Filtrat, das aus
der etwa 50 gräd. Lösung von sekundär enstandenem Kaliumcarbonat besteht, kristallisiert Kalium-
oxalat (40—50% Ausbeute); es wird abgeschleudert und mit Kalkmilch zum Calciumoxalat umge-
setzt. Die dabei gewonnene Kalilauge wird mit jener vereinigt, die man durch Kaustifizierung (s.
Sodakaustifizierung) der eingedampften Pottaschelösung gewinnt, im Vakuum eingedampft und
in den Betrieb zurückgeleitet.
Zur Gewinnung der Oxalsäure über ameisensaures Salz erhitzt man technisches Alkali-
f{ormiat, das stets geringe Mengen Ätznatron enthält (s. Ameisensäure) auf 290°, bei welcher Tempe-
ratur die unter dem Einflusse der geringen Ätznatronmengen verflüssigte Schmelze schnell den ge-
samten Wasserstoff entbindet: H.COONa bt COONa +H und in sehr lockeres voluminöses oxal-
H.COONa #”" G00Na |
saures Natron übergeht. Der in großer Menge und kurzer Zeit freiwerdende Wasserstoff verdrängt
die Luft aus dem Apparat bei noch niederer Temperatur, die während des ganzen Prozesses 350°
nicht überschreiten darf, so daß Knallgasexplosionen in diesem Stadium nicht vorkommen können
(die Entzündungstemperatur von Luft-Wasserstoffgemischen liegt gegen 600°), wohl aber würde
der in dem voluminösen heißen Oxalat wie in einem Schwamm vorhandene Wasserstoff sich beim
Öffnen des Apparates mit der eintretenden Luft entzünden können, So daß man das Produkt zweck-
mäßig noch im Vakuum oder im inerten Gasstrom, die man beim neuzeitlichen Prozeß anwendet,
mit Wasser anschlämmt.
Im Großbetriebe vereinigt man die Natriumformiat- und Calciumoxalatbildung in folgender
Weise: Man erzeugt zu Beginn der Fabrikation, wie im Abschnitte „Ameisensäure“‘* beschrieben ist,
nach. der dort angedeuteten Abänderung aus 20 gräd. 160° heißer Ätznatronlauge bzw. aus Na-
sulfat und Kalkmilch [die für sich nicht umsetzbar (Na,SO, + Ca(OH): = 2NaOH + CaSO,) im
vorliegenden Prozeß in dem gleich zu beschreibenden Sinne zur Umsetzung gelangen] mit im Gegen-
strom zugeführtem Generatorgas Natriumformiat: Na,SO, + Ca(OH); + CO = 2H.COONa + CaSO,
und wandelt es (s. 0.) in Na-oxalat um. Dieses wird mit Kalk kaustifiziert:
100Na GO OH und hält oxal Kalk, neben Natronl
600Na * Ca(OH)2 = 600 Ca + 2 NaOH und man erhält oxalsauren ‚ neben Natronlauge,
die auf 20° Be eingestellt mit dem Kohlenoxyd des Generatorgases wieder in Na-formiat übergeführt
wird,
Der oxalsaure Kalk von höchstens 40— 45% Wassergehalt wird in heißer wäßriger Sus-
pension in verbleiten Rührbottichen mit Schwefelsäure zersetzt, worauf man, wenn der abgeschiedene
Gips kein Calciumoxalat mehr enthält, heiß zentrifugiert, den Gips heiß erschöpfend auswäscht, die
schwefelsaure Oxalsäurelösung im Vakuum bei höchstens 70° konzentriert (s. Salz) und in die Kristal-
lisierpfannen bringt. Die abgeschiedene Rohsäure muß noch einmal umkristallisiert und schließlich
bei etwa 40° (da die Oxalsäure bei höherer Temperatur verwittert) getrocknet werden.
Die Oxalsäure bildet mit 2 Mol. Wasser farblose, durchsichtige, stark sauer schmeckende,
geruchlose, an der Luft verwitternde Kristalle, die sich zu 4, 6, 10, 14, 31, 61, 120% in Wasser
von 0, 10, 20, 30, 50, 70, 100°, in wäßrigem Alkohol proportional der Höhe seines Wassergehaltes
lösen. Die Säure wird bei 100° wasserfrei, sublimiert, vorsichtig erhitzt, unzersetzt bei 150°, schmilzt
bei 190°; sie ist giftig wie auch ihre Salze, ihre wäßrige Lösung reagiert sauer, treibt aus Kochsalz
Salzsäure aus. — Die Oxalsäure dient zur Stroh- und Fett-(Stearin-) bleiche, als Beize im Zeugdruck
und in der Färberei, als Zusatz zu Ammoniak-Wasserglaswaschmitteln, Celluloidklebstoffen, Eisen-
oxydulsalz-Photoentwicklern, Holz- und Faser-Flammschutzmitteln, Kresol-Desinfektionspräpa-
raten. Eisenbeizen, Magnesiakunststeinen, Metallputzmitteln; sie wird zur Fleckentfernung, Gerb-