900 Oxalsäureäther(-ester)— Oxazine.
stoffreinigung, Gipshärtung, Hautschwellung, zur Bereitung von Leim und löslicher Stärke (letztere
zur Papierleimung geeignet) verwandt, ferner als Zusatz (zusammen mit Zucker) zum. Meerwasser
vor der Destillation, wodurch es wohlschmeckend werden soll, zum Entfärben von Porzellanerde,
in Salzform auch als Zusatz zu keramischen Emailmassen, schlagwettersicheren Sprengstoffen,
bei der Herstellung von Sauerstoff nach dem alten Chloratverfahren, zur Gewinnung von Weinstein-
säure; in der Teerfarbstoff- und organischen Chemie ist die wasserfreie Oxalsäure Kondensations-
mittel.
Oxalsäure:
Lehmann & Voß, Chem. Fabrik, Hamburg 1, Bieberhaus (s. auch
Anzeigen im Text).
Chemische Fabrik Dr. Hugo Stoltzenberg, Hamburg 28, Müggen-
burger Schleuse (s. auch Anzeige im Anhang).
Anlagen zur Herstellung von Oxalsäure:
Emil Paßburg, Maschinenfabrik, Berlin NW 23 (s. auch Anzeige im Anhang).
Maschinen und Apparate für Oxalsäurefabriken:
Wegelin & Hübner, Maschinenfabrik, A.-G., Halle a. 8. (s. auch Anzeige im Anhang).
Oxalsäureäther(-ester) : Phenol-o-oxalsäureester und Diphenyloxalsäureester, auch jene der
Kresole sind unter den Namen „Phenostal‘“ und „Kresoxal‘, meist tablettiert als Desinfektions-
mittel bekannt. Speziell zur Händedesinfektion und -sterilisation soll sich m-Kresol-o-oxalsäureester
eignen, den man durch Stehenlassen von m-Kresol und Oxalsäure als halbflüssige Masse erhält. —
Die Oxalsäureester der Cellulose, die man aus gebleichter Leinenfaser und Oxalsäure herstellt, haben
vorläufig nur wissenschaftliches Interesse.
Oxalsaure Salze, Oxalate. Es gibt neutrale, saure, übersauere und komplexe oxalsauere
Salzverbindungen von denen die folgenden technische Bedeutung besitzen (s. a. die einzelnen Metalle):
Aluminiumoxalat, Al,(C,O,)s, das Fällungsprodukt von Aluminium- mit neutralem Ammo-
niumsalz, dient ebenso wie das An timon-Kaliumoxalat („Antimonsalz“, Brechweinsteinersatz)
Sb(C,O,K);.6aq, erhaltbar durch Lösen von frisch gefälltem Antimonoxyd in der heißen wäßrigen
Lösung von saurem K-oxalat und wie das Zinn-Kaliumoxalat SnK,(C,O,):.aq (Kochen von
Stanno- mit K-oxalatlösung) als Beize in der Färberei und im Zeugdruck. Neutrales oxalsaures
Zinn, Sn(C,O,):, aus Zinnchlorürlösung und Oxalsäure wurde als Entfärbungsmittel für
Zuckersaft vorgeschlagen.
Ammoniumoxalat, (NH,):C,O,.aq, erhalten aus Oxalsäurelösung und Ammoniak oder durch
Lösen von Alkalioxalat in der wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat, dient ebenso wie
neutrales Natriumoxalat (s. Oxalsäure) als Sprengstoffzusatz zur Verhütung des Mündungs-
feuers, ersteres auch als Zusatz zum Zinnelektrolyten bei der elektrolytischen Verzinnung oder
Zinnabscheidung.
Eisenoxalate. Ferrioxalat, Fe,(C,O4), durch Lösen von Eisenhydroxyd in Oxalsäurelösung
erhalten, ist leicht löslich; die braune Lösung. zersetzt sich im Sonnenlicht unter Kohlensäureverlust
und Abscheidung von hellgelbem, schwer löslichem Ferrooxalat, FeC,O,.2aq (auch erhaltbar aus
Ferrosulfatlösung und Oxalsäure). Imprägniert man Papier im Dunkeln mit jener Ferrioxalat-
und gleichzeitig mit Ferricyankaliumlösung, so reagiert bei der folgenden Belichtung des getrockneten
Papieres unter einem Negativ das entstehende Ferrosalz mit dem Cyansalz unter Bildung von Turn-
bullsblau und es erscheinen die durch Wässern fixierbaren Weißen der Zeichnung blau auf weißlichem
Grunde. Positive erzeugt man durch Umsetzung des unverändert gebliebenen Ferrioxalates mit
Ferrocyankalium zu Berlinerblau (Grundlage der Cyanotypie, Blaupausenreproduktion). — Ferro-
kaliumoxalat FeK,(C,O,)..aq oxydiert sich im feuchten Zustande sehr leicht, dient auf Grund
seiner reduzierenden Eigenschaft als Photoplattenentwickler (Normalentwickler) bei der Platten-
prüfung auf Empfindlichkeit. Man mischt zu seiner Herstellung 4 Tl. einer 25 proz. wäßrigen K-
oxalat- mit 1 Tl. einer schwach schwefelsauren 33 proz. Ferrosulfatlösung.
_ Übersaures Kaliumoxalat, KH,(C,O,),.2aq, Kleesalz ist das wichtigste. Salz der Oxalsäure,
das wie diese selbst, namentlich zur Entfernung von Tintenflecken au Kleidungsstücken und Wäsche
verwandt wird (Bildung von leicht löslichem Ferrikaliumoxalat). Man erhält das Kleesalz aus den
berechneten Mengen Pottasche (Laugen der Sägemehlaufschließung, s. Oxalsäure) und Oxalsäure,
durch Kristallisierenlassen in verbleiten Gefäßen in großen wohlausgebildeten Kristallen.
Zu erwähnen wären noch: das neutrale Na-oxalat (s. 0.) und das Strontiumoxalat
SrC.O,.2%aq als Zusätze zu Feuerwerksmischungen; das oxalsaure Silber Ag,C,O, und Queck-
silber HgC,O,, die beim Erhitzen, letzteres auch durch Schlag, heftig explodieren; oxalsaures, Blei,
das aus einem löslichen Bleisalz mit Oxalsäure entsteht und beim Erhitzen unter Kohlensäureverlust
Bleisuboxyd hinterläßt.
Oxazine: Teerfarbstoffe 12a.
Oxazine und Thiazine:
J. R; Geigy A.-G., Basel und Grenzach (8. a. Anzeige im Anhang):
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