914: Papierspezialitäten — Papyrolin.
reichen übereinander gewickelten Papierlagen, die durch ein Gemenge von Leim und Kleister mit-
einander verbunden werden. Die so hergestellten Gegenstände bearbeitet man nach dem Trocknen
auf der Drehbank, poliert und lackiert sie. Für den Gebrauch im Haushalt und Laboratorium werden
Geräte aus Papierstoff hergestellt, der aus 85 Tl. Holzschliff und 15 Tl. Hadern besteht. Die ge-
formten und durch heiße Luft getrockneten Gegenstände befreit man in eisernen Zylindern durch Ab-
saugen von Luft, worauf man eine erwärmte Harz-Firnislösung einfließen läßt, die nun in alle Poren
eindringt. Durch Erhitzung in einem Luftstrom (Backprozeß), nochmalige Imprägnierung, erneutes
Trocknen und schließlich Lackieren erhält man Gefäße, die elastisch, dabei undurchdringlich und
säurefest sind. Schließlich gibt es Papiermachewaren, in denen der Papierstoff den anderen Bestand-
teilen gegenüber zurücktritt, so daß das Erzeugnis als Kunstmasse (s. d.) angesprochen werden muß,
z. B. ein Produkt, das man aus 50 Tl. Papiermasse, 20 Tl. Kaolin, 20 Tl. Harzstoff, 10 Tl. Gummi-
tran (aus 10 Tl. gelöster Gummiabfälle, 4 Tl. Schwefel und 10 TI. Leinölfirnis) herstellt. Mache-
waren dieser Zusammensetzung zeigen besondere Festigkeit. Zur Fabrikation von Macheelfenbein
wird eine Mischung aus 100 TI. mit Chlorkalk und Terpentingeist gebleichter Papiermasse, 75 TI.
Zinkweiß und 25 TI. Baryt mit einer 20proz. Cellit- oder Resinitlacklösung angerührt und in Formen
gepreßt. Ein ähnliches Material erhält man durch Mischung von 90 TI. gebleichtem Papiermehl
mit 20 Tl. Kaolin, 10 Tl. Zinkweiß und 50 Tl. mit gerbstoffsauren Salzen versetztem Casein,
Papierspezialitäten: Erzeugnisse der Papierindustrie, die 1. durch Oberflächenappretur
fertiger Papierbahnen oder -bogen, 2. durch wesentliche Abänderung der normalen Stoffmischung
erhalten.werden. Die Fabrikate können hier nur der Art nach aufgeführt werden, im übrigen sei
auf die Kap. 150—172 in Lange, Bd. II verwiesen.
ad 1. Schwarz gestrichene (für Trauerränder) und in der Masse schwarz gefärbte und poren-
freie Einhüllpapiere für Photoplatten und Filme; marmorierte Papiere und solche mit Ätzeffekten
(s. Adermarmor); elektrolytisch und mit Hilfe von Klebstoffen metallisiertes und bronziertes ev,
Jokal gemustertes und bedrucktes Papier, auch Bogen mit Iriseffekten; Perlmutter-, Buntglas-,
Tapeten-, Mattfarben-, dann auch Glanz- und Lackpapiere mit schwerer Barytfüllung für Kunst-
druck; Abziehpapiere und -bilder zur Übertragung auf Metalle, besonders auf Glas und Porzellan,
dazu Umdruckpapier für photokeramische Zwecke; Schablonen- und Spinnhülsenpapier aus schmierig
gemahlenem, unbeschwertem Stoff, als Bogen imprägniert mit Harz, Kautschuk, Leinöl u. dgl. und
folgend satiniert; weiter die Durchschlag-, Kopier- und Kohlepapiere, durchsichtiges Paus- (s. d.)
und Lichtpauspapier, schließlich wasser- und fettdichte, auch schwer entflammbare Papiere, soweit
man sie durch Imprägnierung der fertigen Bahnen oder Bogen mit Öl, Harz, Wachs, Paraffin, Asphalt,
auch mit anorganischen Mitteln, wie Wasserglas, erhält.
ad 2. Hierher gehören die letztgenannten Sorten, wenn man die die Wasser- und Fettdichte
bzw. die Schwerentflammbarkeit bewirkenden Zusätze, also z. B. Asbestfasern, Silicate, Borax,
Ammonsalze usw. dem Papierstoff im Holländer zusetzt, bzw. wie bei der Erzeugung des imitierten
Pergamentes (Pergamyn) den Stoff im Holländer nicht wie üblich mahlt, sondern mit stumpfen
Messern quetscht, wodurch die Masse gallertartig wird und nach dem Trocknen eine porenfreie,
dichte und darum fett- oder wasserabstoßende Oberfläche zeigt (s. Papier). Auch der besonders
gereinigte und vorbehandelte Stoff für Zigaretten- und Seiden-(Kunstblumen-)papier erhält seine
Dichte nicht durch Leimung, sondern durch weitgehendes Mahlen der als Ausgangsstoff dienenden
Flachs-, Hanf- und Strickabfälle. Andrerseits sorgt man bei der Herstellung von Lösch-, Filter-
und Reagenspapier, das ebenfalls nicht oder nur schwach geleimt wird, für lockere Lagerung der
saugfähigen Baumwollumpenfasern, mahlt den Stoff möglichst rösch (s. Papier) und verwendet
völlig kalkfreies Wasser, da im Papier vorhandener Kalk dessen Saugfähigkeit stark herabsetzt.—
Sicherheits- und Banknotenpapiere erhalten färbende oder chemische Zusätze, die die Nachahmung
der Wertstücke auf photographischem Wege erschweren sollen; dem Stoff für nicht knitternde
(Konzertprogramm), weiche Papiere setzt man Glyzerin oder Calciumchlorid, für antiseptisches
oder wohlriechendes Papier Desinfektionsmittel bzw. Riechstoffe zu. — Karton für Spielkarten
u. dgl.,- ferner das sog. Duplex- und Papyrolinpapier wird durch Aufeinanderpressen zweier oder
mehrerer noch nasser Papierbahnen mit oder ohne gefärbte oder die Reißfestigkeit erhöhende Pa-
pier-, Gewebe- oder Drahtnetzeinlage erzeugt. Zum Unterschied von diesen Erzeugnissen erhält
man die Papiermassen (s. d.) nicht durch Verkleben von Bahnen, sondern durch Verfilzung brei-
artiger Stoffmischungen. Zwischen beiden steht der Pappenkarton, entstanden durch Verkleben
zahlreicher Bogen meist groben Papieres. — S.a. Photographie (Papiere).
Pappdruck:; Zeugdruck.
Pappelknospenöl (s. Riechstoffe): Aus den Blattknospen der europäischen Salicacee Populus
durch Dampfdestillation in 0,3—0,5 % Ausbeute. Auch in 96 proz. Alkohol nicht klar 1ös-
Enthält Paraffine und Caryophyllen. — Parfümerie.
Paprika: Capsicum,
Papyrin: Pergamentpapier. ;
Papyrolin: Panierspezialitäten. ;
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