Phönix—Phosphor. 941
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Phönix: Explosivstoffe 9.
Phonolith: Hellgraues Urgestein, das aus einer dichten bis feinkörnigen Grundmasse von
Nephelin und Sanidin, auch wohl Leucit, nebst Augit, Hornblende und Magneteisen besteht, nicht
selten auch in der Grundmasse größere Kristalle von Sanidin, Plagioklas oder Leucit enthält. Die
Versuche, das 12—15 % Kali enthaltende Gestein unaufgeschlossen, jedoch äußerst fein gemahlen,
als Kalidünger zu verwenden, haben bis jetzt noch zu keinen günstigen Ergebnissen geführt, da
Jie Pflanze aus dem Phonolithmehl auch bei übergroßen Gaben kein Kali aufnimmt. "Als Rohstoff
für die Fabrikation ordinärer Gläser scheint das Gestein jedoch geeignet zu sein. S.a. Glas
(Rohstoffe); Düngemittel.
Phonolith: .
Rhenania-Kunheim Verein chem, Fabriken A.-G., Berlin NW 7. Chemische Fabrik Pretzschner & Fritzsching, Dresden (s, auch
Anzeigen im Text).
Phosgen: Chlorkohlenoxyd; Teerfarbstoffe 7.
Phosgen: a
Chemische Fabrik von Heyden, A.-G., Radebeul-Dresden. ö
Apparate zur Herstellung von Phosgen:
f. L. Carl Eckelt G. m. b. H., Berlin W 62, Abt, B, Bau und Einrichtung von Sprengstoffabriken.
Phospham : (PN,H)x, weißes, gegen Hitze sehr beständiges, in Wasser unlösliches Pulver, das
mit Chloraten oder Nitraten explosionsartig verpufft, durch schmelzendes Ätznatron unter Feuer-
arscheinung in Ammoniak und Na-phosphat gespalten wird. Erhaltbar durch Erhitzen von Phos-
phorpentachlorid im Ammoniakgasstrom bei Luftabschluß, sollte zur Blausäuregewinnung dienen.
Phospham:
E. de Haen A.-G., Seelze bei Hannover,
Phosphatdünger: Düngemittel.
Phosphate: Salze der Phosphorsäuren; s. die einzelnen Metalle. S. a. Leim (Knochenleim);
Düngemittel.
„Rhenania‘‘-Phospat:
Rhenania-Kunheim Verein chem. Fabriken A.-G., Berlin NW 7.
Phosphateiweiß -:. Eiweißpräparate.
Phosphatische Säuren: Gemisch von Phosphor-, Unterphosphor- und phosphoriger Säure,
das sich bildet, wenn Stangen gelben Phosphors an feuchter. Luft liegen.
Phosphide : Legierungsartige Metall-Phosphorgemische, z. T. auch -verbindungen; sie ent-
stehen und werden technisch z. T. dargestellt durch direkte Vereinigung des Metalles mit Phosphor
(s. Phosphorbronzen) oder durch Reduktion von Phosphaten mit Kohle.
Phosphin: Teerfarbstoffe 7 und 11; s. a. Phosphorverbindungen.
Phosphite: Salze der phosphorigen Säure H,PO,.
Phosphor, P, Atomgew. 31. Findet sich in der Natur mineralisch an Calcium, Eisen oder Ton-
arde gebunden als Apatit [Tricalciumphosphat, 3Ca,(PO,)2.CaF,] stets zusammen mit Flußspat,
in Nordafrika, Florida, Südseeinseln und stets aus organischem Material (s. u.), durch den Lebens-
prozeß von Meer- und Luftbewohnern entstanden, die Phosphor zum Aufbau ihres Knochengerüstes
aus der Nahrung aufnehmen und dessen Überschuß sie in den Ausscheidungen (Guano) wieder ab-
stoßen. Aus dem Apatit sind alle anderen Phosphormineralien entstanden, so die Phosphorite mit
67—82 % Ca,(PO4)2 neben Eisen, Mangan, Calciumcarbonat und -fluorid, auch Kieselsäure, weit
verbreitet in Gebirgen Spaniens (die wertvollsten europäischen Phosphoritlager), in Frankreich
(Ardennen}), Rußland, im böhmischen Riesengebirge, vor allem aber außereuropäisch, s. Florida-
und Algierphosphate im Abschnitt Düngemittel; ferner Wavelit: 2A1.(PO,)2. A1,(OH),.9H,0,
Aluminiumphosphat in Bayern, Böhmen, England; Vivianit: Fe,(PO,),.8 aq, Eisenapatit („Zwieselit“‘)
in Bayern, Böhmen, Sachsen, Frankreich, und zahlreiche andere technisch weniger wichtige Mine-
ralien. Der Phosphor (Lucifer, der Lichtbringer der Alchimisten) bildet jedoch auch den Träger des
Lebens, einen unentbehrlichen Bestandteil der Nerven-, Samen-, Gehirnsubstanz, des Lecithins z. B.
im Eidotter, der Nucleine („ohne Phosphor kein Gedanke‘), findet sich angehäuft in den Knochen
der Tiere (tertiäres Calciumphosphat), in den Zähnen und dem Zahnschmelz (70 bzw. 90 %), ist
im Muskelfleisch enthalten (als Phosphorsäure 36 % der Asche), wird mit den Exkrementen aus-
geschieden, deren Glührückstand beim Menschen 35, beim Hund 40 % P,O; einschließt, stets ge-
bunden; als freies Element ist der Phosphor seiner leichten Oxydierbarkeit wegen in der Natur
nicht anzutreffen.
Die technische Gewinnung des weißen (s. u.) Phosphors beruht auf der Reduzierbar-
keit der Phosphatmineralien oder des Calciumphosphates, der Knochenasche, mit Kohle; metallische
Reduktionsmittel, also z. B. die Anwendung der Aluminiumthermie, konnten sich nicht einführen.
Von dem älteren, kaum mehr ausgeübten, Pelletier prozeß abgesehen, der geringe Ausbeuten ergibt,
den Eigenbetrieb einer Schwefelsäure- und Muflelfabrik, große Verdampfanlagen erfordert, von
Knochenasche ausgeht und im Sinne der Gleichungen