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Phosphor.
Ca,(PO,)2 + 2H,S0, = 2CaSO, + Ca(H,PO,):: prim. Calciumphosphat
3Ca(H,PO,)2; = 2H,0 + Ca(PO,),: Calcilummetaphosphat
3Ca(PO‚), + 10C = Ca;(PO4)z + 10C0O + 4P
nur 2%, der theoretischen Ausbeute ergibt, kommt nur noch das Wöhlerverfahren in Betracht,
das durch Zuhilfenahme des elektrischen Ofens wirtschaftlich und auch technisch möglich geworden
ist, da sich durch die in ihm mögliche Erhitzung des Gutes von innen heraus die nötigen hohen Tem.
peraturen (anfangs 1200°, zum Schluß 1400—1500°) erzielen lassen und das entstehende, die Ofen.
wandungen im Schmelzfluß sonst stark angreifende Calciumsilicat dieselben überkrustet und als
wärmeisolierende Schicht schützt. Der Wöhlerprozeß geht vom billigen mineralischen Tricalcium-
phosphat aus, das im Gemisch mit Kohle und Sand verschmolzen wird,
2Ca,(PO,)2 -+ 6SiO, + 10C = 6CaSiO, + 10C0 + 4P,
so daß in diesem Vorgang theoretisch der ganze Phosphorgehalt des Minerales nutzbar gemacht
werden kann. Im Großen erzielt man in Spezial-Widerstandsöfen, deren in die Beschickung ein-
gesenkte, hängende Graphit-Elektroden durch eine verbindende untere Kohlenleiste, im Verlauf
der Reduktion mittels der gebildeten Schlacke den Strom übertragen, bis zu 90 % Ausbeute, bezogen
auf den P-Gehalt des Minerales. Man arbeitet kontinuierlich mit Nachfüllung und temporärem
Schlackenabstich unter Ableitung der Phosphordämpfe in mit Wasser gefüllte Gefäße, in denen
sie sich verdichten. Der stets noch Arsen und andere Verunreinigungen enthaltende Rohphosphor
wird zu seiner Reinigung geschmolzen, durch Steinfilterplatten filtriert, besser noch einmal destil-
liert, zu hornartig aussehenden Stangen oder Scheibensegmenten gegossen und gelangt in zugelöteten,
mit Wasser (im Winter zur Vermeidung‘ des Gefrierens mit Alkoholzusatz) gefüllten Blechbüchsen
in den Handel.
Roter Phosphor (s. u.) entsteht durch andauerndes Erhitzen der gelben Modifikation
auf mindestens 260— 300°, besonders leicht bei Gegenwart von Jod oder Selen als Katalysator und
dann auch in Lösung (Benzol oder Schwefelkohlenstoff), namentlich wenn man gleichzeitig be-
lichtet. Fabrikatorisch erhitzt man den möglichst trockenen gelben Phosphor im geschlossenen,
mit gegen Innendruck federndem Sicherheitsdeckel, Thermometer und Abzugrohr (für den zuerst
aus der Feuchtigkeit entstehenden luftentzündlichen Phosphorwasserstoff) versehenen Doppel-
mantelkessel, dessen Wandungszwischenraum mit leicht schmelzender Metallegierung gefüllt ist
und in dessen Innern der gelbe Phosphor in einer in Sand stehenden Porzellanschale liegt. Nach
etwa 10tägigem Erhitzen, schon nach %-—1 Stunde, wenn man die fünffache Menge Vaselinöl
(spez. Gew. 0,89, Siedep. 350°) zusetzt, ist die Umwandlung so weit gediehen, daß man dem
klumpigen roten Retortenrückstand nach dem Mahlen in Naßmühlen durch Extraktion mit
Natronlauge oder trocken mit Schwefelkohlenstoff nur noch geringe Mengen der unveränderten
gelben Modifikation entziehen kann. Besonders rein und fein zerteilt ist der sog. hellrote Phosphor
von Schenk, den man durch etwa 10 stündige Rückflußkühlererhitzung des gelben Phosphors mit
Phosphortribromid erhält, er braucht nur mit Wasser ausgekocht zu werden, um ihn rein zu erhalten,
während das Vaselinölprodukt durch erschöpfende Extraktion mit Benzin vom Öl befreit werden
muß, Ein ebenfalls sehr reines Produkt ist der aus geschmolzenem Blei umkristallisierte sog. me-
tallische rote Phosphor von Hittorf, der im schwarz-metallisch-glänzenden Aussehen dem Jod
oder Tellur gleicht. Der Hittorf- und der Schenksche rote Phosphor wurden früher, namentlich
der letztere wegen seines chemischen Verhaltens (Aufleuchten im Ozonstrom, Löslichkeit in Alkali-
lauge unter Bildung von luftentzündlichem Phosphorwasserstoff und wegen anderer Eigenschaften) als
besondere Phosphormodifikationen angesehen, bis man erkannte, daß in beiden nur besonders reine
rote Phosphore vorliegen. Durch Erhitzen von gelbem Phosphor mit Wasser (1000 fache Menge)
im Rührautoklaven auf 200° kann man ihn kolloidal gewinnen.
Der Phosphor erscheint nur in den beiden Abarten des gelben und roten Produktes. Der
im frischen Zustande farblose und durchsichtige, nach Lichteinwirkung gelblich durchscheinend
und wachsglänzend aussehende Phosphor (spez. Gew. 1,84) ist bei gewöhnlicher Temperatur wachs-
weich, in der Kälte spröde. Schmelzp. 45° C.; Siedep. 290°, doch verdampft er schon bei gewöhnlicher
Temperatur. Unlöslich in Wasser, leicht löslich in Schwefelkohlenstoff, Benzol, Chloroform und
Chlorschwefel. Er ist sehr giftig, leuchtet an der Luft im Dunkeln unter Bildung von Ozon, ent-
zündet sich an der Luft schon bei 60% und verbrennt mit gelbweißer Flamme zu Phosphorpentoxyd,
in feiner Verteilung (gelöst in CS,, auf Filtrierpapier gegossen) schon bei Zimmertemperatur. Phos-
phorbrandwunden sind tief, sehr schmerzhaft, werden mit Eau de Javelle behandelt. Der rote
Phosphor leuchtet zum Unterschied vom gelben nicht im Dunkeln, entzündet sich erst bei 250°,
ist ungiftig, unlöslich in Schwefelkohlenstoff und anderen Lösungsmitteln der gelben Modifikation,
fällt Metalle aus ihren Salzlösungen nicht aus, reagiert langsamer mit Schwefel und Halogen, schneller
mit Salpetersäure. Bei 600-— 650% unter Druck geschmolzen geht er in den gelben Phosphor über.
Seit Inkrafttreten des Gelbphosphorverbotes für die Zündholzindustrie (s. d.) ist dieses,
Hauptverwendungsgebiet dem giftigen, feuergefährlichen Produkt verschlossen und der gelbe Phos-
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