Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

Platinmohr—Pneumin. 961 
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der Tat als anorganische Enzyme (s. d.) mit der bereits bei Anführung der Verwendungsgebiete 
der Platinmetalle wiederholt erwähnten Fähigkeit, in kleinsten Mengen sonst nicht oder träge ver- 
laufende Reaktionen katalytisch auszulösen und zu beschleunigen. Man erhält z. B. Platinmohr, 
von dem 1% genügt, um 10 proz. eisessigsauer gelöste Ölsäure beim Schütteln mit Wasserstoff bei 
Zimmertemperatur in 5 Minuten völlig zu hydrieren durch Reduktion von Platinchlorid in alkali- 
scher Lösung mit Formaldehyd im Wasserbade. In den meisten Fällen erzeugt man diese fein- 
„erteilten Edel- und Platinmetalle nicht in Substanz, sondern schlägt sie auf indifferenten groß- 
oberflächigen Trägern indifferenter Natur wie porösem Ton, Kieselgur, Glimmerplättchen, Bolus 
u. dgl. nieder. Zur Herstellung der kolloidalen Metalle arbeitet man in sehr verdünnten Lösun- 
gen, z.B. des Rhodiumchlorides bei Gegenwart von Schutzkolloiden (Eiweißstoffe, Leim, Gela- 
tine, protalbinsaures Natron) in der Weise, daß man die Lösung bei Gegenwart von Na-acetat mit 
Soda vorsichtig erwärmt und die ursprünglich rote, dann milchige Flüssigkeit (im durchfallenden 
Lichte orangegelb) gegen Wasser dialysiert, das Dialysat schwach sodaalkalisch zum Sirup und 
schließlich im Vakuum zur Trockne dampft. Das orangegelb gefärbte wasserlösliche Pulver ent- 
hält 33% Rhodium. Außer zu zahlreichen katalytischen Reaktionen dienen diese kolloidalen Pla- 
tinmetalle als Zusatz zu heilkräftigen Salben, Desinfektions- und Sterilisationsmitteln, zumal sie 
bei besonderer Bereitungsweise auch in organischen Lösungsmitteln löslich sind. 
Platinmohr : Platinmetalle. 
Platino: Legierung von 89% Gold und 11% Platin für die meisten Zwecke an Stelle des 
letzteren geeignet. 
Platinoid: Neusilber., 
Platinotypie: Cyanotypie. 
Platinpapier: Photographie II, 2. 
Platinschwamm: Platin. 
Platinschwamm : 
Butzke’s Gasglühlicht-A.-G., Berlin S 42. 
Platinstahl: BEisenlegierungen. 
Platinverbindungen: Platin. 
Plattelkohle: Bitumen. 
Platten: Photographie II, 1. 
Plattenöfen: Kupfer. 
Plattenöl: Linoleum, 
Plattieren: Metall-Metallisierung. 
Plättmittel: Plättwachs: Man schmilzt 200 Tl. japan. Wachs, 200 TI. Paraffin und 
100 TI. Stearinsäure und gießt die Masse in Formen, — Beim Plätten überstreicht man mit dem 
Plättwachs das heiße Bügeleisen, das hierdurch besser gleitet und gleichzeitig die Wäsche glänzend 
macht. — Wäscheglanz (Plättöl, Stärkeglanz): Man schüttelt 250 g Wasser und 5 g Tragant- 
pulver, bis es gleichmäßig aufgequollen ist; dann gießt man die Mischung in 750 g kochendes 
Wasser, löst 50 g Borax darin und rührt noch 50 g Stearin und 50 g gepulvertes Talkum hinzu. 
Die Flüssigkeit, die vor dem Gebrauch jedesmal gut zu schütteln ist, läßt sich so verwenden, daß 
man die vorher gestärkte Wäsche mit Hilfe eines Schwammes mit der Emulsion bestreicht und dann 
bügelt. — Plättpulver: 2 Tl. Tragant, 25 Tl. Talkum und 25 Tl. Borax. 
Plätzchen: Tabletten. 
Plauson-: Kolloidmühle. 
Plauson-Ultrafilter: Bestehen aus aufeinandergestapelten möglichst dünnen Drahtnetzen, die 
ım einen durchlochten Blechzylinder gelegt sind. 
Plejaden: Isotope: s. a. Radioaktive Stoffe. 
Pleochroismus: Diochroismus. 
Plesiolum: Ichthyol. 
Plessy Grün: Chromfarben. 
Plomben: Zahnfüllmassen ; Quecksilberlegierungen. 
Plombierit: Mineral CaSiO,.2 aq. 5S.a. Calciumsilicate. 
Plukenetiaöl: Firnisse. 
Plumbago: seltene lat. Bezeichnung für Graphit. 
Plumboxanverfahren: Sauerstoff. 
Plumbum: Blei (s. d.); z. B. aceticum: Bleiacetat; boricum: Bleiborat usw. 5. Bleiverbindungen. 
_ Plumbate und Plumbhite, Salze vom Typus M,(PbO,) bzw. M(HPbO,); Plumbi- (IV-wert. 
Blei-), Plumbo- (II-wert. Blei-)verbindungen. 
Plüsch: Gewebhe. 
Pneumin (Methylencreosot): Nahezu geruch- und geschmackloses Kondensationsprodukt von 
Kreosot mit Formaldehyd. Wird medizinisch verwandt. 
Blüchers Auskunftsbuch, 13. Aufl,
	        
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