Salzsäure. 1045
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erster Linie indirekt fühlbar machen, insofern, als beim üblichen Salzsäure-Sulfatprozeß letzteres
als Neben- oder Hauptprodukt, jedenfalls als unentbehrlicher chemischer Hilfsstoff anfällt, während
für das unlösliche Magnesiumoxyd in den zu gewärtigenden Massen der Markt fehlt. Dazu kommt,
Jaß Calciumchlorid im Strom überhitzten Dampfes bei starker Glut sein Chlor als Salzsäure nur
zur Hälfte leicht, dann jedoch immer schwieriger abgibt, Magnesiumchlorid, ebenfalls zur Hälfte,
unter jenen Bedingungen zwar leichter, das gebildete Magnesiumoxychlorid jedoch, zum Schmelzen
neigend, in dieser Form beständig und schwer zerlegbar ist. Hepke mischte daher dem Chlorid
Magnesiumoxyd zu und erhielt in einem mit Magnesia ausgekleideten Drehrohrofen quantitativ
Chlorwasserstoff und MgO, andere wollten Calcium- oder Magnesiumchloridlauge (die überdies zur
Salzsäuregewinnung stets eingedampft werden muß) mit Schwerspat umsetzen, so Bariumchlorid
erhalten und aus diesem mit Alkalisulfat Salzsäure und wieder Schwerspat herstellen. Nach
einem neuen Verfahren glüht man nichtschmelzende, porös bleibende Briketts aus Magnesium-
carbonat und Magnesiumchloridlauge im Wasserdampfstrom; 2—5% Magnesiumsulfat sollen den-
selben Zweck erfüllen und die Austreibung der Salzsäure aus dem Magnesiumchlorid oder -oxy-
chlorid begünstigen. Jedenfalls wäre die technische Verwirklichung des Gedankens, aus jenen
Abfallsalzen das Chlor als solches (s. d.) oder als Salzsäure nutzbar zu machen, ähnlich wie es
die beiden Kaliwerke Neustaßfurt und Leopoldshall während einiger Jahre taten, von hohem
Wert, da man zu diesen Verfahren keine Schwefelsäure braucht und die anfallende Salzsäure rein,
namentlich arsenfrei ist. —
Gewinnung der Säure. Das aus den Apparaten entweichende Chlorwasserstoffgas entwich
in den ersten Zeiten des englischen Leblancprozesses in die Luft, bis gesetzgeberische Maßnahmen
dieser Versäuerung ganzer Landstriche ein Ende machten. Heute gewinnt man durch Absorption
des Gases in Wasser Salzsäure in hochkonzentrierter Form. Dabei obwalten folgende Beziehungen:
Nach dem Henryschen Absorptionsgesetz lösen sich Gase gleicher Molekulargröße in einem Lö-
sungsmittel proportional ihrem Druck, also ihrer Konzentration CHCi-Gas_ = K, ferner stellte
CHCI-Lösung
Hurter fest, daß 1g Wasser von t° (0,3040 — 0,0016 t) g Salzsäuregas aufzunehmen vermag. Aus der
dem zit. Buche von Th. Meyer entnommenen Tabelle ist der aus dem Henryschen Gasabsorptions-
gesetz (s. d.) und den Feststellungen von Hurter über die Abhängigkeit der Salzsäuregaslöslich-
keit in Wasser berechnete Maximalgehalt einer bei normalem Luftdruck zu kondensierenden Salz-
säure an HCl] bei bestimmten Temperaturen zu ersehen, sie zeigt unmittelbar eine wie starke Säure
man unter den Konzentrations- und Temperaturbedingungen der Praxis im besten Falle gewinnen
kann.
Bei einer
Absorptions-
temp.
von °C
Bei einem HCl-Gehalt des Gasgemisches von
5% | 210% | 20% | 30% | 50% | 70% | 90%
ı)
15
20
25
30
40
50
76,1 }
3,2 35,5 /
32,6 34,9
32,0 34,2 |
31,3 33,6
30,4 32,9
29,2 31,5
28.0 30.0
“6
38,0 |
37,3
36,6
35,9
35,2
33,8
289
"9 7,9 43,% 44,1
39,4 | 41,3 | 42,5 | 43,4
38,7 | 40,6 | 41,8 | 42,7
38,0 | 39,9 | 41,1 | 42,0
37,4 | 39,2 | 40,4 | 41,3
36,5 | 38,4 | 3965 10,6
35,14 | 37,0 | 5t,1 39,0
33.6 | 35.4 | 365 37,4
Wie oben erwähnt wurde, enthalten 60—70% der Gesamtausbeute, d. s. die Pfannengase im Mittel
etwa 21, der Rest, die Muffelgase, nur 2% HCl, man arbeitet daher ‚zweckmäßig beide auch getrennt
auf, denn nach der Tabelle kann man aus der ersteren bei mittlerer Temperatur immerhin 34—38 proz.
Säure gewinnen, während die armen Muffelgase bei 20° kaum 30 proz. Säure liefern.
Die Pfannengase gehen zuerst durch leere Kühlräume aus Sandstein oder geteerter Scha-
motte, von da 100— 60° warm durch Steinzeugrohre in eine lange Reihe kleiner Tontourils, passieren
zur Abgabe der letzten Salzsäurereste einen kleinen Sandstein-, den sog. Schaffnerturm, und ge-
Jangen entsäuert in die Esse. Die heißeren, unreinen Muffelgase gehen zur Abkühlung und Abgabe
des Flugstaubes durch geteerte Sandsteinkanäle und weiter ebenfalls zu Tourils. Diese (auch andere
wirksame Absorptionsgefäße sind im Gebrauch) sind etwa meterhohe zweihalsige durch M-rohre
zu langen Ketten verbundene sog. Woulffsche Flaschen, aus säurefestem Ton, die in etwa halber
Höhe Flüssigkeitsüberlaufstutzen tragen, die ihrerseits mit bis auf den Boden des nächsten Topfes
reichenden Glas- oder Tonröhren verbunden sind, so daß in der ganzen schwach gegen den Ofen
geneigten Tourilreihe ein stetiges Fließen des Wassers dem Gasstrom entgegen stattfindet. Die
Kühlung des sehr heiß werdenden Tourilinhaltes wird hier durch die Luft bewirkt, bei den vollkom-