1128 Silesia— Silicium.
1110, 1940%, ferner in verdünntem Alkohol von 8,5% zu 158, von 92,5% zu 3,8% bei Zimmer-
temperatur, bei 50° in der doppelten, bei 75° in der mehr als dreifachen Menge. Silbernitrat ist
wegen seines spurenweisen Gehaltes an organischer Substanz, die das Salz reduziert, lichtempfind-
lich, seine genügend lange Zeit belichtete Lösung bleibt dann nach der Filtration beständig. Wie
die meisten anderen Silberverbindungen wird auch das Nitrat durch Metalle besonders Blei und
Zinn reduziert und aus seiner Lösung ausgefällt.. Es dient wegen seiner sehr bedeutenden fäulnis-
widrigen, bakteriziden und giftigen Wirkung auf niedere Lebewesen als zwar teueres, aber sehr
wertvolles Desinfektions- und Vertilgungsmittel in Seifen, zur Trinkwassersterilisierung; ferner
auch anderen Zwecken, so als Wäschesigniertinte, Sicherheitstinte, zum Färben der Perlen, zur Brand-
wundenbehandlung, als Zusatz zu Haarfärbemitteln, in der Medizin als Ätzmittel (Höllenstein,
Lapis infernalis). Die größten Mengen des Salzes verbrauchen die Photographie, die Spiegelindustrie,
die Galvanotechnik, Kontaktmetallisierung, weiter ist es Bestandteil von keramischen Farben und
Lüstermischungen, schließlich wurde es auch bei der Pastierung von Nickelelektroden für alkalische
Sammler verwendet.
Von anderen Silberverbindungen wäre nur noch zu erwähnen das Silbersulfid, Ag,S, als
wirksamer Bestandteil eines feuermeldenden Thermoskopes, da diese Silberverbindung bei gewöhn-
licher Temperatur hohen elektrischen Widerstand bietet, der sich bei nur wenig erhöhter Tempe-
ratur stark verringert, so daß der Strom geschlossen und ein Läutewerk betätigt wird. S. a. Feuer-
melder. — Ferner das Silberphosphat als wirksames Desinfektions- und Wundbehandlungsmitte]
und als Emulsionsbestandteil photographischer Auskopierpapiere. — Silberrhodanid, AgSCN,
ein unlösliches Pulver, das als Ammoniumdoppelsalz zusammen mit Pyrogallol, Na-sulfit und K-
bromid als Photobildverstärker vorgeschlagen wurde.
Silberverbindungen:
Richard ‚RR. Allerding, Hamburg 4, Millerntor. | E. Merck, Chemische Fabrik, Darmstadt (s. auch Anz. 1. Anh.),
J. D. Riedel A.-G., Berlin-Britz.
Silesia: Explosivstoffe 12.
Silex(glas): Quarzglas; Glas.
Silexsteine: Handelsbezeichnung für 96% Kieselsäure enthaltende natürliche Steine von
Maisieres in Belgien, die an Stelle von Hartgußplatten zur eisenfreien Auskleidung von Zement-,
oder Farbwerk-Trommel- und Rohrmühlen u. ä. bestimmt sind.
Silexsteine:
Diederich & Paquet, 6. m. b. H., Köln a. Rh., Am Kümpchenshof 21.
Silfrax: Siliciumcarbide. |
Silicasteine: Feuerfeste Mineralerzeugnisse; s. a. Dinassteine.
Silicate: Siliciumverbindungen.
Silicatfarben: Erdfarben.
Silicatflint: Glas.
Silieide: Verbindungen des Siliciums mit Metallen, z.B. Magnesiumsilicid, Mg,Si, das
durch Säuren zersetzt die ‚Silane‘‘, an der Luft selbstentzündliche Siliciumwasserstoffverbin-
dungen von hoher Reaktionsfähigkeit liefert. Andere Silicide besitzen bedeutende Härte, so
Chromsilicium SiCr,, Mangansilicium SiMn,, Eisensilicium SiFe, und Kupfersilicium SiCu,. Man
erhält sie teils durch Zusammenschmelzen des betreffenden Metalles mit Silicium im elektrischen
Ofen, teils durch Erhitzen von Gemischen aus Kieselsäure, Metalloxyden und Kohle. Bemerkens-
wert ist, daß sich das Silicium mit den Metallen häufig bei einer Temperatur verbindet, die unterhalb
des Schmelzpunktes der Bestandteile liegt. ;
Silieieren: Erzeugung von Siliciummetallschichten auf Eisen und Stahl; s. Eisen und Silicium.
Silicium: Si, Atomgew. 28. Findet sich in der Natur nur in Form seiner Verbindungen,
bildet aber in diesen 25% der Erdkruste, vornehmlich als Oxyd und gebunden an Metalloxyde (Sili-
cate). Die große Verwandtschaft des Siliciums zum Sauerstoff äußert sich in der schweren Redu-
zierbarkeit des Siliciumdioxydes (d. i. die Kieselsäure), es müssen zur Reindarstellung des Elementes
hohe Temperaturen angewandt werden, wie man sie auf aluminothermischem oder silicothermischem
Wege z,. B. durch Entzünden eines Gemisches von Aluminiumgries und Kaliumsiliciumfluorid oder
Kieselgur und Magnesiumpulver erzeugen kann. Das letztgenannte Gemisch verbrennt und mit
ihm auch das gebildete Silicium mit geringer Rauchentwicklung, jedoch intensivem Licht (daher als
Blitzlichtmischung geeignet), so daß man die Reaktion durch Zusatz von Magnesiumoxyd oder
überschüssigem Quarzsand mäßigen muß. Man erhält das Element so als amorphes lockeres
Pulver, mit dem erstgenannten Gemisch jedoch kristallisiert, da es sich in der Entstehung im
Aluminium löst; nach Entfernung des letzteren durch Lösen in Salzsäure hinterbleiben oktaedrische
Silicilumkristalle. Technisch arbeitet man ausschließlich im elektrischen Ofen auf sog. Silicium-
metall (d. i. Ferrosicilium mit mehr als 90% Si) in der Weise, daß man Quarzsand mit Stahl und
Schmiedeeisen mit unterschüssiger Kohle (Überschuß führt zum Siliciumcarbid) oder mit Calcium-
carbid (Carborundum) als Reduktionsmittel schmilzt. Die Methoden mit Anwendung von Me-
tallen (Mg, Ca. K, Na s. 0.) sind verlassen. — 8. Siliciumlegierungen.
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