Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

1132 Silicofluoride— Sirup. 
[olgende dialytische Entfernung des abgespaltenen Salzes: Na,SiO, + 2HCI = SiO, + 2NaCl + H,O, 
oder auf elektroosmotischem Wege her. Oder man dampft die aus Wasserglas und Salzsäure ent- 
stehende Gallerte zur Trockne und wäscht den Rückstand mit salzsaurem Wasser kochsalzfrei oder 
versprüht Wasserglas gegen einen Kohlensäurestrom. Elektroosmotisch gewonnenes getrocknetes 
Kieselsäuregel ist ein staubfeines Pulver, das, ohne seine Pulverbeschaffenheit zu verlieren, 140 
bis 250 % Öle, flüssige Arzneimittel u. dgl. zu trockenen Präparaten zu binden vermag. Als Wund- 
streupuder mit 1 % Jod oder 5 % essigsaurer Tonerde ist es als „Salusil‘‘ im Handel. Es wird ferner 
auf Verbandsstoffe aufgetragen, kosmetischen, entfärbenden (Myrtox} Präparaten, Zahnzement- 
massen zugesetzt, als Bakteriennährboden und Kautschukfüllmittel verwandt. 
Silicate. Ihr Aufbau ist unbekannt, man ist daher auf die Angabe des Verhältnisses von 
Kieselsäure und dem mit ihr das Silicat bildenden Metalloxyd angewiesen (s. die in der Ton- 
warenindustrie üblichen Formeln der Versätze). Als wichtigste basische Bestandteile wirken in den 
natürlichen und künstlichen Silicaten die Oxyde der Alkalien (Alkalisilicate, wasserlöslich, s. Wasser- 
glas), Erdalkalien (Calciumsilicate in Zementen und Schlacken) und der Tonerde: Aluminiumsilicate, 
teils wasserfrei als Sillimanit, Al,O,.SiO,, teils wasserhaltig als Kaolin und Ton, A1.0,.28i0,.2H,0, 
die „Tonsubstanz‘ der keramischen Industrie. Alkali- und Tonerdesilicate, 
xSiO,. A1.0,. K,(Na,)O.yH,O, liegen in den Feldspaten und Zeolithen, Erdalkali- und Tonerde- 
silicate, z.B. 38i0,.3CaO.Al,O,, im Halbedelstein Granat vor. Abseits stehen die Magnesium- 
silicate xMgO .ySiO,.zH,O, zu denen die technisch wichtigen Mineralien Asbest, Talkum und Speck- 
stein gehören. Diese und die oben genannten Natur- und z. T. auch künstlich hergestellten Produkte 
werden für sich, die wenigen technisch wichtigen Schwermetallsilicate bei diesen Metallen abgehandelt. 
Silicofluoride : Fluor. 
Silicolverfahren: Wasserstoff. 
Silicon: Einwirkungsprodukt von konzentrierter Salzsäure auf Calciumsilicid, das beim 
Erhitzen Wasserstoff abspaltet und ein schwarzes Suboxyd SisO, hinterläßt. S. a. Leukon. 
Silicospiegel: Eisenlegierungen; s. a. Manganlegierungen. 
Silinzement: Siliciumcarbide. 
Silit: Siliciumcarbide; Carborund. 
Silitonit: Ein als Bleicherde verwandtes Aluminiumhydrosilicat. 
Silkgrasfaser : Gespinstfaserersatz. 
Sillimanit: Mineral, Aluminiumsilicat, Al,‚O(SiO,); bildet sich auch im Porzellanglattbrand, 
Kriställchen sind für das bei Temperaturen über 1400° erbrannte Hartporzellan kennzeichnend. 
Silurium : Handelsbezeichnung für kolloidale Kieselsäure als Kautschukfüllmittel. 
Siloxicon: Siliciumcarbide. 
Siloxyd: Quarzglas; Titanverbindungen. 
Silumin : Aluminiumlegierungen. 
Silundum: Siliciumcarbide; Carborund, 
Silvalingarn: Papiergarn. 
Similor: Goldfarbene Messinglegierung, 89—90 % Cu, 9-10 % Zn,1—7 % Sn. SS. a. Messing, 
Sinalbin: Senföle. 
Since-: Galvanische Elemente, 
Sinigrin: Senföle. . 
Sinodor: Magnesiumverbindungen. 
Sinterdolomit: Magnesiumverbindungen. 
Sintern: Erhitzen von körnigem, namentlich keramischem Material, bis nahe zum Schmelz- 
punkt des Stoffes, der dann oberflächlich zu erweichen beginnt, so daß die Körner gegenseitig ver- 
kleben und ein mehr oder weniger poröses Skelett von im ganzen ungeschmolzener, chemisch nicht 
veränderter Materie entsteht. S.a. „Sinterrösten‘‘ im Abschnitte Blei. 
Sinteranlagen nach Dwight Lloyd für feine Eisen- und andere Erze: 
Lurgi Ges, f. Chemie u. Hüttenwesen m. b H., Frankfurt a. M., Gervinusstr, 
Siris: Hefeextrakte. 
Sirius-Metallampe: Eine Wolframfadenlanpe des Handels. 
Siriusseide: Seide, künstliche. 
Sirk: Bier. 
Sirup ist pharmazeutisch die Auflösung von Pflanzen- und Drogenextrakten oder Arznei- 
mitteln in dem off, weißen Zuckersirup (Sirupus simplex), den man durch warmes Lösen von 3 TI. 
reinstem Rohrzucker in 2 Tl. dest. Wasser bereitet. Die Sirupe werden in sterilisierten Gefäßen 
(Watteverschluß) aufbewahrt oder durch Pasteurisierung haltbar gemacht, so der Orangenschalen-, 
Eibischwurzel-, Sennesblättersirup u. dgl. Auch aus vergorenen Wald- und Gartenbeerensäften (Suc- 
cus), z. B. aus Himbeerenbrei, den man bei Zimmertemperatur unter öfterem Durchrühren stehen läßt, 
bis sich der filtrierte Saft mit seinem halben Volum Alkohol ohne Trübung mischt, worauf man 
abpreßt, den Saft absetzen 1äßt und filtriert, werden Sirupe hergestellt. — Bei Anwendung von neu- 
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