Full text: Blüchers Auskunftsbuch für die chemische Industrie (2. Halbband, L - Z)

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Steinkohlenteer. 
Mittelöl (10—15% des Teeres). 
Spezifisches Gewicht ca. 1,02; siedet zwischen 180—200°; enthält ca. 40% Naphthalin. Beim 
Erkalten scheidet es sich in: 
Auskristallisierendes Rohnaphthalin (ca. 25% 
von den vorhandenen 40%), wird auf ‚reines 
Naphthalin verarbeitet durch Waschen und 
Destillieren. 
+ 
Vorlauf (Rohbenzol I1) 
wird analog dem Roh- 
benzol des Leichtöles 
weiterbehandelt. 
Rohes Carbolöl mit 
30— 45% Phenolen 
(Kreosotöl II) wird auf 
Phenol und Kresole 
verarbeitet. 
+ 
auskristallisierendes Rohnaphthalin. 
Naphthalin-Tropföl (ca. 15% von den vor- 
handenen 40% Naphthalin enthaltend), 25— 30% 
des Öles sind Phenole, davon 8—12% Carbol- 
säure, C,H,.OH. 5% sind basische Bestandteile, 
Pyridin und Homologe, Chinolin, Isochinolin 
und Chinaldin. Das Öl wird gewaschen und 
dann destiliert: 
+ + 
Naphthalinöl (Kreo- Rückstand geht zum 
sot); beim KErkalten Schweröl. 
scheidet es sich in: 
Y 
Tropföl, das als Desinfektionsmittel, als Carbol- 
kalk und als Holzimprägnierungsöl verwendet 
werden kann; wenn nochmals destilliert, liefert 
es die sog. „rohe Carbolsäure‘, die zwar 
kein Phenol C,H,.OH, aber 30—40% saure 
Öle enthält. 
Schweröl 
Siedet zwischen 200— 300°, spez. Gewicht ca. 1,04. Enthält zahlreiche, nur zum Teil bekannte saure 
und neutrale flüssige Öle, auch Paraffin (s. o. und T-teer). Bei längerem Stehen trennt es sich in: 
+ Y . 
einen festen Bestandteil (ca. 20%) . einen flüssigen Bestandteil (ca. 80%); 
zweckmäßiger jedoch wird es durch Destillation zerlegt in: 
Carbolöl, kann auf 
Phenol und Kresole 
verarbeitet werden. 
Naphthalinöl I, siedet 
zwischen 180—230°, 
scheidet beimAbkühlen 
ziemlich reines Naph- 
thalin ab; der flüssige 
Anteil wird gleichfalls 
als Carbolölbezeichnet. 
einen festen Rückstand, der z. B. auf Ace- 
naphthen verarbeitet werden kann. 
Weitere Bestandteile sind: Inden, Cumaron, 
Chinolin. Isochinolin, Carbazol (s. d.). 
Naphthalinöl II, siedet 
zwischen 200— 280°, 
anthält Methylnaph- 
thaline und Ace- 
aaphthen. Beim Er- 
kalten werden etwa 
10% fest. 60% bleiben 
]üssig; davon sind 
ıtwa 15% saurer, 2% 
basischer Natur, Durch 
Abnutschen erhält man 
also: 
Y 
Rückstand, wird mit 
dem Anthracenöl ver- 
einigt. 
} 
Kresotöl, das, mit filtriertem Anthracenöl 
gemischt, zur Holzimprägnierung dient, oder 
auch, mit Ätzkalk gemischt, den Carbolkalk 
liefert.
	        
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