768) Manganbister— Manganlegierungen.
in den besten Sorten mit 50% Mn; Braunit, Hartmanganerz wasserfreies Mn,O,, wasserhaltig (1 aq)
als Manganit, Graubraunstein (beide in Thüringen), letzterer in der Bukowina mit bis zu 58% Mn,
sonst noch in nordischen Ländern; Hausmannit, schwarzer Braunstein, Mn,O,, (Schweden mit bis
60% Mn); Manganspat, Rosen- oder Himbeerspat, MnCO, (England mit bis 30% Mn), sonst im Harz,
Steiermark. — Das Metall kann rein aluminothermisch aus seinen Oxyden erzeugt werden (Mn,O,
4 2 Al = Al‚O, + Mn), da es jedoch als solches kaum (nur, und dann unentbehrlich, zur Erzielung
porenfreier homogener Kupfergüsse) verwandt wird, stellt man im großen so gut wie ausschließlich
Manganlegierungen (s. d.) vornehmlich mit Eisen im heiß gehenden Hochofen (bis 20%) oder im elek-
trischen Ofen (bis 80% Mn) her, auch die Manganverbindungen gewinnt man nicht über das Metall,
sondern aus den Erzen.
Mangan ist ein grauweißes Metall von wechselnder Härte (etwa dem Stahl gleichkommend),
spröde und pulverisierbar, Spez. Gew. 7,4; Schmelzp. etwa 1250%, Es oxydiert sich schnell an
feuchter Luft und zersetzt siedendes Wasser; selbst von schwachen und verdünnten Säuren wird
es leicht gelöst. Widerstandsfähiger und härter ist Mangan mit einem Gehalt an Kohlenstoff oder
Silicium. Das Metall fällt viele andere Metalle aus den Lösungen ihrer Salze aus („Auszementieren“‘),
wird jedoch selbst von keinem Metall gefällt.
Manganerz:
Jencquel & Hayn, Hamburg. | Erzbergwerke Pretzschner & Fritzsching, Dresden (s. auch
Anzeigen im Text).
Manganbisters Manganfarben; Erdfarben; Schwärzen.
Manganbronze: Messing; s. a. Kupferlegierungen.
Manganfarben: Manganbraun (Mineral- oder Manganbister), ein Gemenge von Mangan-
hydroxyden, wird künstlich hergestellt durch Hydratisierung des Braunsteins, oder durch Fällen
auf der mit Manganchlorür imprägnierten Gewebefaser (zu deren tiefbrauner Grundierungs -
färbung die Farbe erzeugt wird) mittels Kalkmilch-Chlorkalk. (S. Entwicklungsfarben ;
Erdfarben). Dient u. a. auch zur Verhinderung des Blutens gefärbter Stoffe während des
Bäuchprozesses,
Umbra, ein natürliches Gemenge ockerartiger Verwitterungsprodukte von Eisenmangan-
erzen, je nach der Herkunft (Cypern, Harz, Bayern, Elsaß) verschiedener Zusammensetzung. Die
mulmigen Massen werden bergmännisch gewonnen, gemahlen, geschlämmt und direkt gehandelt
oder in Calcinieröfen schwach geglüht, wodurch Teile des hydratischen Wassers weggehen und
tiefbraune bis schwarze, glänzende Pulver (Kastanien-, Samt-, Cappagh-, Kaledonischbraun, auch
Euchrom genannt) zurückbleiben. Mischungen gebrannter und ungebrannter Umbra heißen Reh-
braun, solche von Ockern mit schwarzen Farben: italienische Umbra; ungebrannte Umbra mit
Chromgelb: Bronzebraun; gebrannte Umbra mit Eisenoxyden und weißen Füllfarben: Terrakotta-
farben; mit grünen Farblacken: Olivgrünumbra (s. Erdfarben). Anwendung: Tapetendruck, Kunst-
druck, für Ölfarbanstriche von großer Deckkraft und Wetterbeständigkeit. „Grisaille‘“ ist eine
Glasmalereifarbe aus 2 Tl. Umbra und 7 Tl. Fluß (25 Mennige, 10 Quarz). Auch Zement- und
Kunststeinwaren färbt man mit Umbra und Manganschwarz.
Mangangrün (Böttchers-, Casseler-, Rosenstiehls Grün, „Vert tiges des roses‘‘) durch Glühen von
Mangansuperoxyd mit salpetersaurem und Ätzbarit; in reiner Form durch Fällen von Kalium-
manganatlösung mit Bariumchlorid, folgendes Weißbrennen bei Rotglut und oxydierendes Erhitzen
bis zur Grünfärbung erhaltbar.
Manganviolett (Nürnberger-, Permanentviolett), ein beständiger, für alle Gebiete der Malerei
geeigneter Farbkörper, wird durch Verschmelzen manganhaltiger Rückstände mit Phosphorsäure
und folgendes Sieden der gemahlenen Schmelze mit Ammoniak erhalten; ist anscheinend ein Am-
moniummanganipyrophosphat der annähernden Zusammensetzung 2(NH,)2.Mn,. (P,O57)2.
Manganblau wird in je nach den Mengenverhältnissen verschiedenen Farbtönen gewonnen
durch Brennen von eisenfreiem Quarz, calc. Soda, Kalkstein und einem Manganoxyd in der nicht
reduzierenden Flamme bei Rotglut.
Von größerer Bedeutung sind nur Umbra und die verschiedenen Manganbraunsorten, eV.
noch das Manganweiß (s. Mangancarbonat).
Manganfarben:
Jencquel & Hayn, Hamburg,
Anlagen für die Trocknung von Manganfarben:
Max Oschatz, Dresden-A. 16,
Manganin: Wichtige Widerstandslegierungen, bestehend z. B. aus 21 Kupfer, 3 Mangan und
14 Nickel. Die Legierung ist schwierig herstellbar, da das einzuführende Ferromangan absolut kohle -
stofffrei sein muß.
Manganlegierungen : Technisch wichtige Legierungen mit vorherrschendem Mangangehalt
sind nur an Mangan reiche Schmelzen des Kupfers, Zinks, Zinns, Chroms, vor allem aber des Eisens,
die dazu dienen, das Metall in andere Legierungsschmelzen einzuführen. Die letzteren werden