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Metallbäder— Metalle.
Das elektrolytische Beizen erfolgt wie der galvanische Ätzprozeß durch Einhängen des
Gegenstandes als Anode mit einer Metallkathode in ein schwaches Säurebad.
Das Mattieren ist ein Ätzprozeß, bei dem das Ätzmittel nur kurze Zeit auf die freie gereinigte
Metallfläche einwirkt. Die Metalle können aber auch auf mechanischem Wege mattiert werden,
mit Seifenwasser und Bürsten aus Gußstahl- oder Messingdraht, entweder mit der Hand oder mit
einer rotierenden Zirkularkratzbürste oder mit dem Sandstrahlgebläse, wobei Glassand von ver-
schiedener Korngröße, je nach Art der Mattierung, mit großer Geschwindigkeit gegen das Metall
geschleudert wird.
Auf chemischem Wege wird durch Mattbrennen oder Mattverkupfern eine stumpfe Metall-
oberfläche erreicht. Beim Mattbrennen wird der Gegenstand längere Zeit in eine heiße Mattbeize
aus Schwefelsäure, Salpetersäure, Kochsalz und Zinksulfat gebracht, wobei das Zinksulfat der mat-
tierende Stoff ist, der ungleichmäßig auf die Oberfläche einwirkt, d. h. einzelne Stellen stärker angreift
als andere, so daß eine rauhe Oberfläche entsteht. Das Metall wird um so matter, je mehr Zink-
sulfat der Beize beigefügt wurde, und je länger es dem Bade ausgesetzt wird. Waren, die man ver-
silbern oder vergolden will, werden oft dadurch mattiert, daß man sie, bevor man die Oberfläche mit
3inem anderen Metall überzieht, matt verkupfert. Vor.allem geschieht dies beim Galvanisieren,
indem man auf den Gegenständen bei kleiner Stromdichte in sauerem Bade Kupfer niederschlägt.
Beim galvanischen Mattierungsvorgang erhält man einen stumpfen, samtartig weichen
Mattgrund, wenn man die Gegenstände (Blei, Zinn, Zink usw. werden vorher in einem cyan-
kalischen Kupferbade verkupfert) in ein Bad bringt, das auf 51 destilliertes Wasser 700 g Kupfer-
vitriol und 125 g Schwefelsäure enthält. Stromspannung 1—2 Volt. Je nach der Weiterbehandlung
(sofortiges Vergolden oder Auflockern des Belages mit einer Bürste oder mit dem Sandstrahl-
gebläse), bleibt der Ton stumpf, samtartig oder erhält beim nachfolgenden Vergolden einen leicht-
schimmernden Glanz. Massenartikel werden in der Gelb- oder Mattbrenne, bzw. in der Matt- und
Glanzbrenne mattiert. Vorschrift für eine Glanzbrenne: Die entfetteten Gegenstände werden
in die Brenne getaucht, die aus 51 Salpetersäure (36° Be), 75g Kochsalz, 75 gg Glanzruß und 3% 1
60 gräd. Schwefelsäure besteht, und so lange darin gelassen, bis sie sich mit einem grünen Schlamm
bedecken, dann wird reichlich gespült, man geht durch eine 0,5 proz. Cyankalilösung und galvani-
siert sofort. Vorschrift für eine Mattbrenne: Sie besteht aus 3 kg 36 gräd. Salpetersäure, 2 kg
56 gräd. Schwefelsäure, 15 g Kochsalz und 15 g Zinkvitriol. Je länger die Gegenstände in der gut
ausgekühlten Brenne liegen bleiben, um so matter werden sie.
Metallbäder: Bleilegierungen.
Metallbäume: Arbor.
Metallbeizen : Metallätzung; auch Färberei; s. a. Beizen.
Metallbronzen: Farben.
Metalldrahtlampen : Glühlampen; Wolfram,
Metalldrahtlampen, luftleere und gasgefüllte:
Julius Pintsch A.-G., Berlin O 27, Andreasstr, 71/73, Abt. Glühlampenfabrik.
Metallfadenlampen :
Julius Pintsch A.-G., Berlin O0 27, Andreasstr. 71/73, Abt. Glühlampenfabrik,
Metalle : Man teilt die Elemente ein in Metalle und Nichtmetalle oder Metalloide. Die Metalle
sind im Gegensatz zu den Metalloiden gute Leiter für Wärme und Elektrizität. Sie haben in kom-
pakter Form einen eigentümlichen, starken Glanz (Metallglanz) und sind undurchsichtig. Mit Sauer-
stoff verbinden sie sich zu Oxyden, die mit Wasser meist Basen bilden, während die Oxyde der Nicht-
metalle vorwiegend Säureanhydride sind, d. h., mit Wasser zusammengebracht, Säuren entstehen lassen.
Die Metalle, die mit Wasserstoff‘ Verbindungen eingehen, ergeben dabei in der Regel nichtflüchtige
Körper; die Wasserstoffverbindungen der Metalloide aber sind flüchtig. Bei der Zerlegung einer
Verbindung aus Metall und Metalloid durch den elektrischen Strom scheidet sich das Metall am
negativen Pol, das Nichtmetall am positiven Pol ab.
Die Grenze zwischen Metallen und Nichtmetallen ist schwankend, da Elemente vorhanden
sind, die Eigenschaften beider Arten zeigen. So verhält sich z. B. der gasförmige Wasserstoff chemisch
den Metallen sehr ähnlich, während Arsen und Antimon äußerlich, in physikalischer Beziehung den
Metallen gleichen, ihrem chemischen Verhalten nach aber zu den Metalloiden zu zählen sind. Die
Elemente Kohlenstoff und Phosphor kommen sogar in metallischem und metalloidem Zustand vor.
Nach dem chemischen Verhalten unterscheidet man: Edle Metalle, die geringe Affinität zum
Sauerstoff besitzen, sich deshalb an der Luft nicht verändern und Wasser nicht zersetzen. Es sind
dies Quecksilber, Silber, Gold, Platin und die Platinmetalle. Unedle Metalle, die sich teils schon beim
Liegen an der Luft, wenigstens aber beim Erhitzen oxydieren und Wasser bei gewöhnlicher Tempe-
ratur oder in der Hitze zersetzen,
Exakter ist die Einteilung der Metalle nach dem Periodischen System, wobei Gruppen
entstehen, deren Glieder große Ähnlichkeit in bezug auf .ihre physikalischen und chemischen
Eigenschaften zeigen: