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kurs der mißweisenden Richtung entsprechen. Es
kommt also die Deviation, die man jetzt auf Südkurs
herausbringt, auf Nordkurs mit demselben Vorzeichen
wieder herein, z. B. Nordkurs ist auf 0° Deviation
kompensiert. Man findet jetzt auf Südkurs -— 4° De-
viation, davon werden aber nur + 2° herausgebracht
und man erhält auf Südkurs + 2° Deviation und auf
Nordkurs -+ 2° Deviation. Hätte man in diesem
Falle + 4° Deviation auf Südkurs herausgebracht,
dann wäre die Deviation jetzt auf Nordkurs + 4°
und auf Südkurs 0°.
Man legt das Flugzeug nun auf Ostkurs und be-
stimmt die Deviation. Die gefundene Deviation wird
durch Anbringung von Magneten, die in der Kiellienie
des Flugzeuges liegen, auf 0° gebracht. Stellt sich,
nachdem das Flugzeug auf Westkurs gebracht ist,
noch eine Deviation heraus, so wird auch hier nur,
genau wie bei dem Südkurs, der halbe Wert heraus-
gebracht. Die Kompensierung des Kompasses ist nun
beendet. Es werden die Klemmschrauben, mit denen
die Magnetkästchen und Magnete befestigt sind, gut
angezogen und die Magnete dadurch gegen Herunter-
jallen gesichert.
Um auch die Deviation auf den Graden zwischen
den vier Hauptstrichen zu erhalten, dreht man das
Flugzeug nochmals um die ganze Kompaßrose herum
und beobachtet durch‘ peilen von 15 zu 15 ° die vor-
handene Deviation, welche man in eine Deviations-
tabelle einträgt. Die Deviationstabelle. wird in der
Nähe des Kompasses angebracht, damit man bei einer
Kursänderung die für den zu steuernden Kurs in Frage
kommende Deviation gleich bestimmen kann.