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ungünstig ist, indem von der hervorgebrachten Triebkraft nur ein
geringer Theil auf den umfangreichen Gasbehälter übertragen werden
kann. Günstiger gestalten sich dagegen die Verhältnisse, wenn, wie
dies unten geschehen ist, der als Träger dienende Gasbehälter,
welcher zum leichten Durchschneiden der Luft eine längliche, an den
Enden zugespitzte Form erhalten muß, an einem Rahmen befestigt
wird, an welchem die Triebmittel unmittelbar angebracht werden.
Allerdings wird dadurch das Gewicht und dem entsprechend der
Umfang der ganzen Gashülle vermehrt, es bleibt aber auch die
gestreckte Form des ganzen Schiffskörpers, selbst bei schnellen Be—
wegungen, sicher erhalten.
Es dürfte hieraus erhellen, daß die technischen Gründe für
die Mißerfolge der bisherigen Versuche, lenkbare Luftschiffe zu
liefern, nicht der Art sind, daß dieses Problem als ganz unlöslich
müßte aufgegeben werden, und es dürfte gerechtfertigt erscheinen,
dieser Aufgabe von Neuem näher zu treten, besonders nach den
Erfahrungen des letzten Krieges, in welchem während der Belage⸗
rung von Paris der Werth der Luftschiffe richtig gewürdigt, zu—
gleich aber auch der Mangel solcher Fahrzeuge, die erlaubt hätten,
Nachrichten von außen in die Festung hineinzutragen, sehr empfun—
den wurde.
Bevor nun auf den Entwurf eines lenkbaren Luftschiffes ein—
gegangen wird, welches, wenn irgend möglich, auch für ausgedehnte
Recognoscirungen im Feldkriege gebraucht werden kann, mag es
gestattet sein, die Beantwortung der Frage zu versuchen, ob nicht
auch die gefesselten Luftschiffe, welche als ständige Beobachtungs—
posten vor Festungen stets ihren Werth behalten werden, eine der—
artige Vervollkommnung zulassen, daß sie bessere Erfolge ergeben,
als bisher mit den einfachen kugelförmigen Schiffen erreicht wor—
den ist.
Das gefesselte Luftschiff.
Was die Anforderungen betrifft, denen die gefesselten Schiffe
entsprechen müssen, so sind dieselben folgende:
1. die Füllung des Schiffes mit Wasserstoffgas muß in kür
zester Zeit und an allen Orten leicht auszuführen sein.
Die Gashülle muß aus einem Zeuge bestehen, welches die
Diffusion des eingeschlossenen Gases möglichst wenig be—
qünstigt, dabei aber häufig zusammengelegt und verpackt
2.