Full text: Ueber den Bau gefesselter und lenkbarer Luftschiffe mit Rücksicht auf die Zwecke des Krieges

werden kann, ohne durch Brüche oder Zusammenkleben un⸗ 
brauchbar zu werden; auch darf die Festigkeit des Zeuges 
durch die zur Dichtung verwendeten Stoffe weder bei län— 
gerer Aufbewahrung noch beim Gebrauche leiden. 
Die Stärke des Windes darf, wenn nicht Regen, Nebel 
oder Sturm die Benutzung des Luftschiffes überhaupt un— 
möglich machen, keinen Einfluß auf seine Verwendbarkeit 
ausüben, und 
Die Schwankungen des Schiffskorbes müssen auf ein mög— 
lichst geringes Maß zurück geführt werden. 
Was den ersten Punkt, die Darstellung von Wasferstoffgas 
betrifft, so ist dieses Gas vorzugsweise durch Zersetzung des 
Wassers gewonnen worden, ein Verfahren, welches, abgesehen von 
den umfangreichen Apparaten, ziemlich theuer ist; ebensowenig 
empfiehlt sich wegen der langen Dauer bei der Bereitung großer 
Mengen die Verwendung von Wasserdampf, den man über glü— 
hendes Eisen leitet. Ferner haben die Versuche, den Wasserstoff 
aus Wasserdampf, der über glühende Kohlen geleitet wird, 
zu gewinnen, bisher zu keinem befriedigenden Resultate ge— 
führt. Der letzte Weg der Wasserstoff-Darstellung ist aber der— 
jenige, welcher eine massenhafte Gewinnung mit dem Aufwand ge— 
ringer Kosten in Aussicht stellt, verdient daher den eingehendsten 
Versuchen unterworfen zu werden. 
Leitet man durch eine bis zur Rothgluth erhitzte und mit 
Holzkohlen gefüllte thönerne oder eiserne Retorte A, Fig. 1, 
Wasserdampf, so bildet sich aus demselben durch Aufnahme von 
Kohlenstoff: Kohlensäure, Kohlenoxyd, etwas Sumpfgas und reines 
Wasserstoffgas. Führt man sodann diesem Gemische von Gasen 
neuen überhitzten Wasserdampf durch die Röhre B zu, und leitet 
man es nun durch die Röhren C von noch höherer Temperatur 
als Rothglühhitze, so entzieht, wie die Untersuchungen von Verver 
experimentell erwiesen haben, das Kohlenoryd dem Wasserdampfe 
Sauerstoff und setzt sich in Kohlensäure um, desgleichen bildet sich 
aus Sumpfgas Wasserstoff und Kohlensäure. Für diese Umsetzung 
des Kohlenoxydes in Säure ist es eine wesentliche Bedingung, daß 
die ganze Gasmenge die über Rothglühhitze liegende Temperatur 
annimmt; es muß daher der Wasserdampf stark überhitzt sein und 
die Gasmischung durch ein System gebogener, enger Röoͤhren (in 
Fig. 1 sind acht bis zehn Röhren angenommen, wovon aber nur 
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