Full text: Ueber den Bau gefesselter und lenkbarer Luftschiffe mit Rücksicht auf die Zwecke des Krieges

die Schwankungen um so heftiger, je unregelmäßiger und stoß— 
artiger der Luftdruck wirkt. In dem nachstehenden Entwurfe eines— 
gefesselten Luftschiffes ist daher von der Kugelform des Schiffs— 
körpers abgewichen und der Versuch gemacht worden, in Verbin 
dung mit dem Auftriebe durch Wasserstoffgas die Stärke des 
Windes sowohl für eine möglichst steile Stellung des Haltetaues 
wie für die Stabilität des Schiffes auszubeuten. 
Fertigt man aus dünnen Metallstäben einen Rahmen von 
oblonger Form mit zugespitzten Enden und bezieht denselben mit 
Leinewand, so könnte dieser Rahmen (Fig. 2) bei richtiger schräger 
Stellung und hinreichend starkem Winde nach Art eines Papier⸗ 
drachens in die Höhe geführt werden, sobald der vom Winde 
ausgeübte und senkrecht nach oben gehende Druck größer ist als 
das Gewicht des Rahmens und der freischwebenden Schnur, die 
ihn am Boden festhält. Soll der Rahmen bei diesem Aufsteigen 
nicht die unstäten Bewegungen und Schwankungen haben, die wir 
bei dem gewöhnlichen Papierdrachen beobachten, so muß der in der 
Mitte der Widerstandsfläche zusammengedrängten Luft ein leichter 
Abzug gestattet werden, wie dies auch für Fallschirme geboten ist, 
die ohne einen solchen Abzugskanal sehr gefährlichen Schwankungen 
würden ausgesetzt sein. In Fig. 2 sind die Abzugskanäle des 
Rahmens bei a, b und e. Bringt man auf der oberen Seite des 
Eisenrahmens einen Gasbehälter an, dessen Netzwerk am Rahmen 
befestigt ist, so wird, wenn die Steigkraft des eingeschlossenen Gases 
hinreichend groß ist, die ganze Vorrichtung auch ohne den Druck 
der Luft aufsteigen und bei ruhiger Luft wie in Fig. 4 schweben. 
Es bedeutet in Fig. 4 4 den, Gasbehälter, B den Bodenrahmen, 
a, b, c Schläuche, welche zwischen der Leinewand und dem Boden 
des Gasbehälters die verdichtete Luft nach dem der Windrichtung 
entgegengesetzten Ende zu abführen; C ist der am Haltetau D 
befestigte Schiffskorb, in welchem zwei Mann Platz finden. Das 
Haltetau D ist mit den Tauen Dfest verbunden, wie in Fig. 3, 
während die Taue Fuund 6 vermittelst einer vom Schiffskorbe 
aus zu drehenden Trommel verkürzt oder verlängert werden können 
Ist die Luft nicht in vollkommener Ruhe, so wird das Schiff 
in Fig. 4 durch den Druck derselben, sobald dieser größer wird 
als der Auftrieb des Gases, zur Seite gedrückt werden. In diesem 
Falle wird nun (Fig. 5) Tau P verlängert und Tau 6 verkürzt, 
wodurch dem Winde eine schiefe Fläche zugekehrt wird, die er, wie
	        
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