Full text: Ueber den Bau gefesselter und lenkbarer Luftschiffe mit Rücksicht auf die Zwecke des Krieges

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von drei Mann Raum bietet. Die hier aufgestellte Gasmaschine 
(nach dem System Langen-Otto in Köln) treibt eine Welle, von 
welcher nach beiden Enden des Rahmens hin Treibriemen laufen, 
die dazu bestimmt sind, mehrere Lufträderpaare C, D in Bewegung 
zu setzen. Fig. 16 giebt die seitliche Ansicht eines Luftrades C, 
welches so konstruirt ist, daß es bei der Rotation in der Richtung 
des Pfeiles 4 die Achse in der Richtung des Pfeiles 4 vordrückt. 
Um diese Wirkung zu ermöglichen, hat das Rad folgende Einrich— 
tung. Die vom Treibriemen getriebene Achse ragt um 1,6 M. 
über beide Seiten des Rahmens hervor, Fig. 14 bei O, und jedes 
freistehende Ende derselben ist sowohl am Halslager wie am 
äußersien Ende mit sechs fest eingesetzten Speichen versehen, 
Fig. 16 EP, welche unter sich durch Stangen so verbunden sind, 
daß sie ein festes Ganzes bilden. In jeder Speiche befinden sich 
vier Zapfenlöcher, worin die Zapfen von Schaufeln drehbar ein— 
gesetzt sind. Eine Schaufel, Fig. 17 F, ist 0,5 M. breit und 
wird durch eine röhrenförmige, mit den genannten Zapfen ver— 
sehene Achse gebildet, an deren Enden dünne Schienen durchge— 
schoben sind, welche wieder durch ein Geflecht von spanischem 
Rohre verbunden und mit Leinewand überzogen sind. Werden 
diese Schauseln wie in der unteren Hälfte von Fig. 16 und 17 so 
gestellt, daß sich ihre Ränder berühren, so bieten sie der Luft eine 
große Widerstandsfläche dar und werden bei der Umdrehung des 
Rades einen Druck auf die Achse ausüben; sind sie dagegen so 
gedreht, daß sie wie in der oberen Hälfte von Fig. 16 und 17 ihre 
scharfen Kanten der Luft zukehren, so werden sie letztere ohne 
merklichen Widerstand durchschneiden. 
Dieses selbstthätige Arbeiten der Schaufeln wird mit Hülfe 
einer Schieberplatte G, Fig. 19, erreicht, welche in der Längen— 
richtung verschiebbar an jeder Speiche anliegt. Fig. 18 zeigt den 
Durchschnitt dieser Vorrichtung. Nach der Schieberplatte zu sind 
die Zapfen der Schaufeln mit kurbelartigen Ansätzen versehen, 
welche in den entsprechenden geraden Schlitz der Platte passen; 
wird letztere nach der Achse zu gezogen, so werden die Schaufeln 
vermittelst der Kurbeln so gestellt, daß sie die Luft durchschneiden, 
während sie um 90 Grad gedreht werden, also einen Druck aus— 
üben, wenn die Schieberplatte von der Achse abgerückt wird. Die 
rechtzeitige Verschiebung der Platten wird herbeigeführt durch eine 
am Rahmen befestigte Scheibe H, in welche kreisbogenförmige
	        
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