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mit Windmühlen gekrönt sind. Fruchtbare, durch üppig grünende
Knicks unterbrochene Felder ziehen sich herab bis ans Wasser, welches
ein tiefes klares Blau zeigt. Nach etwa zweistündiger Fahrt langt
die kleine Bootskarawane in Augustenburg an. Wenn man in die
Augustenburger Föhrde einläuft, sieht man zuerst von der kleinen
Stadt selbst nichts. Es präsentiert sich nur ein prachtvoller Park
mit einer Allee hoher schöner Bäume. Wir steigen aus den Booten
und, nachdem ein Teil des Parkes durchschritten ist, stehen wir vor
einem Flügel des Schlosses. Über den Schloßhof gelangt man dann
in die Stadt, welche ein ländliches, einfaches Gepräge trägt. Auch
hier wie in Sonderburg die roten Ziegeldächer, die Häuser eingerahmt
von duftigen Gärten und blühenden Feldern. Nach der Fahrt
mundet das mitgenommene Frühstück vortrefflich, dann heißt es
zurück nach Sonderburg.
Von hier aus wird dann noch die Düppelmühle und die Stelle
besucht, wo die alten Dänenschanzen lagen. Viel ist nicht mehr von
ihnen zu sehen, kaum noch Spuren von einigen. Das landschaftliche
Bild, der Blick über Alsen und den Alsensund aber ist entzückend.
Nur kurze Zeit, nur den Sonntag über, bleibt der Anker in Grund,
dann liegt das Schiff unter vollen Segeln wieder, Kurs in die
Ostsee hinaus. Für den angehenden Seemann bringt das nun
folgende Manöverieren, das Kreuzen in dem nicht all zu freien
Fahrwasser neue Anregung. Der Wind springt öfters um, die
Segelstellung muß danach eingerichtet werden, und häufig genug
wird an- oder aufgebraßt. Dann wieder liegt das Schiff hart bei
dem Winde und kommt der Küste nahe, sodaß kein Raum zum
Weiterlaufen bleibt. Es muß also unter Segel „gewendet“, bei
ganz flauer Brise auch „gehalst“ werden. Vor und nach dem
Manöver sehen wir, wie die Seekadetten über den Gang und die Aus—
führung desselben instruiert werden. Ein ander Mal macht der
Himmel ein recht grämliches Gesicht. Graue Wolken, kaum ein
Sonnenblick, graue Wasserfläche und kurze Wellen. Dort drüben
zu Luvard, wo der Wind herkommt, senken sich die Wolkenschleier
besonders tief herab, der Horizont darunter verschwindet, man sieht,
wie der Regen drüben niedergeht. Vor dem Regen im Wasser zeigen