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langen. Im Heizraum fängt er mit seinem Studium an, indem er
eine Feuerung zu bedienen lernt. Im ganzen soll er unter Anleitung
der wachthabenden Maschinisten in der Zeit an Bord des Seekadetten—
schulschiffs 12 Wachen zu 2 Stunden im Heizraum gegangen sein,
bis er einige Praxis in der Bedienung der Schiffskessel erlangt hat.
Danach soll er noch 24 zweistündige Wachen in der Maschine gehen,
so daß er deren Steuerung und Gang zu leiten vermag. Auch soll
er eine allgemeine Kenntnis der wichtigeren, während einer Indienst⸗
haltung vorkommenden Revisions- und Instandhaltungsarbeiten an
der Maschinen- und Kesselanlage, sowie Kenntnis der Konservierungs⸗
methoden der Schiffskessel erlangen. Theoretischer Unterricht in
Maschinenkunde findet nach dem Stundenplan fortlaufend statt.
Bis zur nördlichsten Spitze von Rügen bleibt das Schiff
unter Dampf. Die Windrichtung gestattet nicht die Führung
bon Raasegeln. Nur die Vor- und Gaffelsegel können vor—
läufig stehen.
Sobald Rügen umsteuert ist, werden Raasegel gesetzt, doch bleibt
die Maschine mit zurückgeschobenen Feuern, sodaß sie binnen kurzem
angehen kann. Abends spät fällt der Anker in Kiel. Es folgen
nun einige bewegte und lebhafte Tage. Es sollen Kohlen aufgefüllt
und Proviant eingenommen werden. Das Schiff rüstet fich aus
für die Ausreise ins Ausland. Da werden Präme voll herangeschleppt
und leer wieder fortgebracht. Das kleine Dampfbeiboot des Schiffes
ist hierbei in voller Thätigkeit. Auch in diesem erblicken wir die
Seekadetten der Reihe nach Dienst an der Maschine thun. Es wird
angestrebt, daß sie Maschine und Kessel —DDDDD
Eine mindestens dreimalige praktische Unterweisung an der Dampf—
beibootmaschine hat stattzufinden.
Antritt der Ausreise.
Das Schiff ist seeklar, und die kurzen Übungsreisen in der Ost—⸗
see haben es bereits bewiesen, daß Mannschaft und Offiziere mit
einander und mit der Bedienung ihrer schwimmenden Heimat vertraut