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spiegeln sih im Wasser wieder. An Bord unseres Schulschiffes,
welches nunmehr wieder an eine Boje geholt hat, werden auch die
Lichter, d. h. die Positionslaternen, klar gemacht. Ein paar Hammer—
schläge hallen dumpf von der Boje zu uns herauf, die Ankerkette
löst sich von derselben und schlägt klirrend gegen den Bug. Drei
Hurras schallen von den in der Nähe liegenden Schiffen herüber,
weithin durch die Stille des Abends ertönt die Antwort aus den
Wanten des Schulschiffes, dann nimmt es Fahrt auf und dampft
von dannen — der Ab—
stand von der Boje
wird größer und größer,
Meter reiht sich an
Meter und wächst die
Entfernung zur See—
meile; an die reiht sich
wieder eine Seemeile
nach der anderen, bis
Kiel mit seinen Lichtern
versunken ist, einsam,
mutterseelenallein
schneidet der dunkle
Rumpf des Schiffes
durch die Wogen. Die
Schiffsmusik stimmt die
CLeuchtturm an der Hafenmündung. altgewohnte Weise an.
Nach einer Photographie des Reichs-Marine-Umts. Wohl in jedem Herzen
der Besatzung klingt das: „Und du mein Schatz bleibst hier!“ wieder.
Und seinen „Schatz“ läßt jeder ja zurück, sei es die Gattin oder
die Braut, sei es, daß Eltern und Geschwister noch einen Abschieds—
gruß in Gedanken zugesendet erhalten.
Die Nacht ist dunkel und unsichtig. Das Schiff bleibt deshalb
zunächst zwischen Bülk und Fakkebjerg auf- und abkreuzend. Endlich
wird es hell und es kann in den großen Belt eingelaufen werden.
Das Wetter bleibt trübe und bezogen; nur in matt-grünen Konturen
tritt die Küste aus der dicken Luft hervor, aber Vengeance-Grund