Vorredee.
Ob es zu rechtfertigen sey, daß ich, aus dem zwei⸗
ten Theil meiner Anweisung zur Landbaukunst, das letzte
Kapitel, uͤber die Anlage und Einrichtung der
Lanbdkirchen ausgehoben, und neu bearbeitet, dem
Publiko uͤberreiche; stelle ich der Entscheidung billiger
Kunstrichter anheim. Ich habe, nach meinen vieljaͤh—
rigen Erfahrungen die ich bey Anlegung neuer Land⸗
kirchen zu machen Gelegenhelt hatte, geglaubt, keine
nuͤtzlichere Arbeit unternehmen zu koͤnnen, als die
Grundsaͤtze besonders auszustellen, die bey neuen Kirchen⸗
bauen in jedem vorkommenden Fall befsolgt werden muͤs—
sen, wenn sowohl das Aeußere als Innere derselben,
ihrer Bestimmung entsprechen soll.
Bey vielen alten Kirchen wuͤrde man sich keine be⸗
friedigende Antwort uͤber die Grundsaͤtze geben koͤnnen,
nach welchen sie angelegt sind, wenn man sich nicht in
die Zeiten versetzt, wo die Kirchen nicht ganz die Be⸗
stimmung hatten, die sie jetzt haben. Damahls waren
sie Andachtshaͤuser suͤr ein Wolk, das mehr durch dunkle
Gefuͤhle, als durch Ueberzeugung, geleitet wurde; daher
denn ein langes und schwach erleuchtetes Gebaͤude, an
dessen einem Ende der Hochaltar stand, der Absicht voll-
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