Das gte Kupferblat.
dem vorhergehenden war die Winkel oder Schraͤg-Maasse der
Baag⸗ rechten Gesicht⸗ und Horizont- Linie / der Stirn und Hori⸗
zont-Flaͤche / und endlich der Stirn-oder Mauer -Flaͤche mit der
WeegFlaͤche oder Bahn⸗Linie / und zwar alle drey beysammen in einer
Figur / zu sehen; jetzt wird sich jede in einer besondern præsemiren.
Oben und in der Mitte ist die Art mit dem Winckel-oder Schraͤtt⸗
Maß den Winckel der Waag ·rechten Gesicht und Horizont- Linie PAN
in allen Begebenheiten zu nehmen / da sich dergleichen auf einer Wasser⸗
gleichen Grund- Flaͤche finden / vorgebildet / die man in der alten Mamer
die Flaͤche des aufrechten Schenkels nennet.
Wann es sich begibt / daß dieser Winckel der Gesicht-und Horizont⸗
Linie ein gerader Winckel ist / wie in der ersten Figur; als dann sagt man in
der alten Manier zu zeichnen / dieser Punct leide keinen Umstand oder Unter⸗
schied in dem vorhabenden Werk;
Und wann derselbe Winckel nicht gerad ist / wie in der zweyten und drit⸗
ten Figur / so haͤlt man in der alten Manier zu zeichnen solches fuͤr einen be⸗
sondern Umstand des Werks / und nennet es die Schraͤge. J
Aber in dieser allgemeinen Manier kommen einiges Winckels halber ein⸗
mal nicht mehr Umstaͤnde fuͤr als das anderemal / und man darf sich nichts
darum bekuͤmmern / ob solcher Winckel gerad oder nicht gerad sey / sondern
hn nur nach seiner Weite mit dem Schraͤg- Mas nehmen wie er ist /
wie die Figuren ausweisen: Und ob er nach seiner Weite mit dem Win⸗
ckelx Maß uͤbereinkommt / oder nicht / soll man sich doch desselben einmal
wie das anderemal bedienen.
Unten sind gleichfalls die Manieren abgebildet / den Winckel wischen der
Gesicht und Horizont- Flaͤche HBG, in allerleh Faͤllen / so da koͤnnen vor⸗
kommen / zu nehmen.
Wann es sich ereignet / daß dieser Winckel gerad ist / wie in der 1. Figur /
so sagt man in der alten Manier zu zeichnen / es gebe in solchem Punet bey
dem Werck keinen Umstand.
Und wann dieser Winckel nicht gerad ist / wie in der 2. und z Figur / so rechnet man
solches in der alten Manier fuͤr einen besond ern Fall oder Umstand⸗ welchen man nennet /
in der 2. Figur eine Boͤschung / in der zten eine Uberhaͤng.
Aber in dieser allgemeinen Manier hat man nicht zu forgen / ob dieser Winckel gerad
sey oder nicht: man nehme ihn nur mit dem Schraͤg Maß aufser dem Werck / wie er ist /
und wie die Figuren ausweisen. Ist er ein gerader Winckel / so ists gut / ist er nicht ge⸗
so ist nichts daran gelegen; dann man hat sich dessen einmal wie das auderemal zu
ienen
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Das