Full text: Abraham Bossens geschickter und wohlerfahrner Bau-Meister, welcher vortheilhaffte Handgriffe anweiset: wie man Regel-mässige Zeichnungen machen, hiernach die Steine richtig hauen, und damit fest und zierlich bauen kan

Das gte Kupferblat. 
dem vorhergehenden war die Winkel oder Schraͤg-Maasse der 
Baag⸗ rechten Gesicht⸗ und Horizont- Linie / der Stirn und Hori⸗ 
zont-Flaͤche / und endlich der Stirn-oder Mauer -Flaͤche mit der 
WeegFlaͤche oder Bahn⸗Linie / und zwar alle drey beysammen in einer 
Figur / zu sehen; jetzt wird sich jede in einer besondern præsemiren. 
Oben und in der Mitte ist die Art mit dem Winckel-oder Schraͤtt⸗ 
Maß den Winckel der Waag ·rechten Gesicht und Horizont- Linie PAN 
in allen Begebenheiten zu nehmen / da sich dergleichen auf einer Wasser⸗ 
gleichen Grund- Flaͤche finden / vorgebildet / die man in der alten Mamer 
die Flaͤche des aufrechten Schenkels nennet. 
Wann es sich begibt / daß dieser Winckel der Gesicht-und Horizont⸗ 
Linie ein gerader Winckel ist / wie in der ersten Figur; als dann sagt man in 
der alten Manier zu zeichnen / dieser Punct leide keinen Umstand oder Unter⸗ 
schied in dem vorhabenden Werk; 
Und wann derselbe Winckel nicht gerad ist / wie in der zweyten und drit⸗ 
ten Figur / so haͤlt man in der alten Manier zu zeichnen solches fuͤr einen be⸗ 
sondern Umstand des Werks / und nennet es die Schraͤge. J 
Aber in dieser allgemeinen Manier kommen einiges Winckels halber ein⸗ 
mal nicht mehr Umstaͤnde fuͤr als das anderemal / und man darf sich nichts 
darum bekuͤmmern / ob solcher Winckel gerad oder nicht gerad sey / sondern 
hn nur nach seiner Weite mit dem Schraͤg- Mas nehmen wie er ist / 
wie die Figuren ausweisen: Und ob er nach seiner Weite mit dem Win⸗ 
ckelx Maß uͤbereinkommt / oder nicht / soll man sich doch desselben einmal 
wie das anderemal bedienen. 
Unten sind gleichfalls die Manieren abgebildet / den Winckel wischen der 
Gesicht und Horizont- Flaͤche HBG, in allerleh Faͤllen / so da koͤnnen vor⸗ 
kommen / zu nehmen. 
Wann es sich ereignet / daß dieser Winckel gerad ist / wie in der 1. Figur / 
so sagt man in der alten Manier zu zeichnen / es gebe in solchem Punet bey 
dem Werck keinen Umstand. 
Und wann dieser Winckel nicht gerad ist / wie in der 2. und z Figur / so rechnet man 
solches in der alten Manier fuͤr einen besond ern Fall oder Umstand⸗ welchen man nennet / 
in der 2. Figur eine Boͤschung / in der zten eine Uberhaͤng. 
Aber in dieser allgemeinen Manier hat man nicht zu forgen / ob dieser Winckel gerad 
sey oder nicht: man nehme ihn nur mit dem Schraͤg Maß aufser dem Werck / wie er ist / 
und wie die Figuren ausweisen. Ist er ein gerader Winckel / so ists gut / ist er nicht ge⸗ 
so ist nichts daran gelegen; dann man hat sich dessen einmal wie das auderemal zu 
ienen 
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Das
	        
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