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Das ate Kupferblat.
Ayus dem / was auf dieser Platte geschrieben ist , ken man sehen /was
ß dieselblge vorstelle. Die mitlere Figur zeiget das inwendige Werck
eines halben gewoͤlbten Ganges / dessen jeder Stein mit einer Haupt⸗
Seiten sich endiget und ins Licht faͤllet innerhalb des Gebaͤues eines
Thurns C; und mit seiner andern Haupt- Seite sich endiget / und ins
Liecht kommt an dem innern Werck eines halb· Kugel- oder Kessel- Gewoͤl⸗
bes A, also daß beede Haupt· Seiten solches Steines eingebogen sind.
Die Unterbrechungen der unrersten Figur verhindert / daß man den Bo⸗
gen nicht siehet / deme die gerade Linie B Qʒur unterzogenen oder Senne
dienet; aber an der obersten und mitlern Figur siehet mans an den krum⸗
men Linien 4.5.6.
Hier sind zwey Binge zu merken / welche dieser Bogen 4. 5F. 6. vorstellet.
Dass erste / daß / wann er gemachet ist / wie in der obersten und mitlern
Figur / von einer auf die Achsel senckrecht fallenden Flaͤche / er den ge⸗
raden Bogen oder das senckrechte Profil desselben Gewoͤlbes vorstelle.
Das andere ist / daß / er moͤge gemacht seyn wie er immer wolle / er alle⸗
mal überhaupt anzeige / daß in dergleichen Zusammentreffungen eines Ge⸗
woͤlbes mit zweyen andern / man sich einbilden muͤsse / daß ein jeder Gewoͤlb⸗
— Ir seinen beeden eingebogenen / auch eine platte Haupt⸗
eite habe.
Das isi so viel gesaget · Man koͤnne die Zeichnung in dergleichen Fall nicht anfangen
von einer gebogenen Haupt ⸗Seite des Steines / sondern es sey schlechter Dinges noͤthig /
daß der Anfang von einer flachen Haupt Seite gemachet werde. Und wo der Stein
dergleichen in dem Werck selbsten nicht haben sollẽ / so muß man ihm doch eine solche
andichten / auch erstlich die Zeichnung fuͤr solche angedichtete fache / hernach erst
fuͤr seine gebogenel Haupt · Seiten machen⸗
Die flache Haupt Seite / sie sey gleich die warhaffte oder angedichtete / von welcher
man den Anfang zu Zeichnen —*2 muß / soll heissen die erste Haupt Seite.
Die andere Hanpt⸗Seite / sie sey gleich flach oder gebogen / mit welcher man die Zeich⸗
nung endiget / soll heissen die zweyte Haupt Seite.
Eine solche Begegniß ober Zusammentreffung eines gewoͤlbten Ganges mit andern
Bewoͤlben ist das jenige / was die Werck Leute nennen: einen Thurn oder Gewoͤlb oͤf⸗
nen; und Cul de Four. In der obersten Figur oͤffnes ein Gang auf einer Seite einen
liegenden Schwibbogen an statt eines haib Kugel Gewoͤlbes / und in der untersten
das Muschel. oder Ercker Gewoͤlb einen wellenweissen gebogenen Thurn.
Diesem nach / werde ich nicht zeigen, wie andere thun / einen Schwibbogen /
Thurn oder Bekofen⸗Gewoͤlbe Cul. de Four) zu oͤffnen / noch ein Ercker Gewoͤlb
an einen ans und eingebogenen Thurn zu haͤngen/ bevor wir voͤllig werden gelernet ha⸗
hen die erste flache Haupt Seute in aller Begebenheit auf allemeine Weise zu machen⸗
Sas