Full text: Expressionismus

denn auch von jenem im ersten Jahre des 
Lebens erblindeten Flötenspieler lesen, daß er 
gräßliche und verzerrte Gestalten in seinen 
Träumen sah“ (Johannes Müller „Über die 
phantastischen Gesichtserscheinungen“, Para- 
graph 175 und 176). 
So Johannes Müller. Und wo hätte denn auch 
Goethe sonst seine symbolische Pflanze her? 
Man erinnert sich der Szene mit Schiller. Sie 
waren einander noch fern, da trafen sie sich bei 
Batsch in einer Sitzung der Jenenser natur- 
forschenden Gesellschaft: „Wir gingen zufällig 
beide zugleich heraus, ein Gespräch knüpfte 
sich an... Wir gelangten zu seinem Hause, 
das Gespräch lockte mich hinein; da trug ich 
die Metamorphose der Pflanzen lebhaft vor 
und ließ, mit manchen charakteristischen Feder- 
strichen, eine symbolische Pflanze vor seinen 
Augen entstehen. Er vernahm und schaute 
das alles mit großer Teilnahme, mit entschie- 
dener Fassungskraft, als ich aber geendet, schüt- 
telte er den Kopf und sagte: ‚Das ist keine 
Erfahrung, das ist eine Idee.’ Ich stutzte, 
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