Nun bot mir Stadtrat Goeritz, der Leiter des
Vereins, in dem ich immer spreche, das letzte
Mal an, mich jetzt einmal über die neueste
Kunstauszulassen; über Expressionismus, Kubis-
mus, Futurismus. Goeritz, der selbst einen ganz
entschiedenen Geschmack, ein ganz zuverlässi-
ges Kunstgefühl hat, sich also sicher weiß, kann
es sich erlauben, auf alles einzugehen, ohne
Angst, dadurch verwirrt zu werden. Und seine
Leute stehen in einer starken Überlieferung so
fest, daß er auch für sie nichts zu fürchten hat;
die bläst so bald kein Wind um, woher er auch
kommen mag. Den Stadtradt scheint’s eher zu
freuen, wenn er sie von Zeit zu Zeit einmal ge-
hörig aufschütteln und zerzausen kann. Es ist
ein gut versicherter Menschenschlag, dem man
getrost zumuten darf, was ungewissen Geistern
vielleicht gefährlich würde. Sie haben einen vor-
trefflichen Magen, sie werden auch den Futuris-
mus verdauen! Und mein Goeritz hält darauf,
seine Stadt mit allem zu versehen, was gut und
teuer ist; es soll keiner erst nach Berlin fahren
müssen, um das Neueste zu haben. So sprach