vonseinen Mitbewohnern mit ihren Wahrheiten
nichts dreinreden läßt. In demselben Menschen
ist Augenwahrheit anders als Ohrenwahrheit,
jeder Sinn hat seine eigene Wahrheit, und die
Phantasie wieder ihre, der Verstand eine andere,
das Gemüt eine, der Wille seine und wenn sie
sich alle vereinigen, alle zusammen wieder eine
neue, die sich, so oft sie sich vereinigen, jedes-
mal wieder anders erneut, je nachdem sie sich
vereinigen, und dies erhält und bewegt unser
irdisches Leben, bis es alle Wahrheiten hervor-
gebracht hat, deren es fähig ist; dann kann es
auslöschen. Aber wie sie sich auch zu wider-
sprechen, ja eine die andere zu widerlegen schei-
nen, sie müssen alle doch in der Tiefe dasselbe
sein: dieswerden wir ggewahr, sobald wir handeln.
Im Handeln verstummt unser innerer Wider-
spruch und was sonst gegeneinander strebt, findet
sich zusammen zum Handeln. Handelnd sind
wir, wenn wir aus unserem Gewissen handeln,
der verborgenen, gemeinsamen, ewigen Wahr-
heit gewiß. Sie kann vom Menschen weder
erkannt noch ausgesprochen werden, aber auf-
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