Full text: Expressionismus

er mir Mut zu, mich ja nicht zu schonen, und 
ich sah seinen munteren klugen Augen das Ver- 
gnügen an, einen solchen Sauerteig an mir zu 
haben. Als ich ihm aber zugesagt hatte, fiel es 
schwer auf mich, denn ich mußte ja jetzt vor 
allem erst einmal darüber nachdenken, wie ich 
denn eigentlich selbst vom Expressionismus 
denke. Mit dem Impressionismus bin ich auf- 
gewachsen. Ich war Impressionist, bevor ich 
einen kannte. Wenn ich mich dann für den 
Impressionismus schlug, war es für mein eigenes 
Leben. Und als ich ihn nun plötzlich aber nicht 
mehr von den Alten, sondern von einer neuen 
J ugend bedroht sah, das mahnte mich daran, daß 
es Abend für. uns wird. Ich schloß daraus zu- 
nächst nur, es sei Zeit, daß ich mit Anstand alt 
werden lerne. Die mit mir jung gewesen waren, 
wollten das aber nicht, und es verdroß mich, 
sie gegen die Jugend nun selbst wieder genau so 
töricht und ungerecht zu sehen, wie vor dreißig 
Jahren die Alten gegen uns. Ich schämte mich 
für uns alle. Die Folge war zunächst, daß ich 
vermied, Expressionisten zu begegnen. Mir 
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