Full text: Freitragende Holzbauten

156 Beiderseits frei aufliegende, fachwerkgegliederte Dachbinder. 
‚wischen zwei Holzwänden eine Dachpappenlage, zum Teil gefaltet, eingebracht 
wird. Gerade bei den heutigen Sparbauweisen wird die Verwendung der Dachpappe 
immer eine besondere Rolle spielen, ab- 
gesehen von der schon seit langem be- 
kannten Verwendung sog. Falzpappen 
in Form von Falzbautafeln?). 
Zum Ausbau von Dachgeschossen 
haben sich Verkleidungen mit den Tor- 
foleumplatten der Torfoleumwerke 
Eduard Dyckerhoff in Neustadt am Rü- 
venberge (Hannover) gut bewährt?). 
Diese Platten bestehen aus bestem Roh- 
moor in einer besonderen Aufbereitung 
ınd Kernimprägnierung und werden in 
arößen von 50 X 100 cm bei 2 bis 20 cm 
Stärke auf den Markt gebracht. Für die 
‚solierung von Dächern werden in der 
Regel Stärken von nur 3 oder 4 cm ver- 
wendet, die etwa 5 bis Skg für den 
Quadratmeter wiegen. Solche Platten 
bieten den gleichen Wärmeschutz wie 
ein Ziegelmauerwerk von 1!/, bis 2 Steinen Stärke (vgl. Abb. 3284). 
Torfoleumplatten haben eine Wärmeleitzahl von 0,0335. Das geringe Raum- 
gewicht von 160 bis 180 kg für den Kubikmeter und das feine und dichte Stoffgefüge 
im Verein mit der wasserabweisenden Eigenschaft, die verhindert, daß Torfoleum- 
olatten Wasser aufsaugen, sind die Grundlagen für eine gute Isolierwirkung. Wärme- 
orücken müssen allerdings vermieden werden; eine Ausführung mit durchlaufenden 
Platten nach Abb. 328c erscheint vorteilhafter. Bekanntlich sind dünne Dächer 
stark wärmedurchlässig; es ist eine 
erwiesene Tatsache, daß die größten 
Wärmeverluste durch das Dach ein- 
‚reten. Man kann aber die Wärme- 
Jichtigkeit erreichen, wenn Torfo- 
leumplatten entweder auf die Dach- 
flächen oder unter die Dachflächen 
in sachgemäßer Weise Verwendung 
finden. So zeigt Abb. 328 d die Neu- 
nerstellung eines flachen Holzdaches 
auf dem Schlachthof Magdeburg. 
Die Torfoleumplatten sind auf der 
Dachfläche verlegt und genagelt 
worden; ein Betonestrich bildet die 
Jnterlage für das Aufkleben der 
Dachpappe. In Vergleich gestellt ist 
der gleiche Wärmeschutz durch eine 
55 cm starke Ziegelmauer. Abb, 330 
zeigt die Verlegungsarbeiten dieses 
; ‚ Daches. Die Vorteile der Torfoleum- 
isolierung sind in der Hauptsache die folgenden: Kleinere Heizungsanlagen, alljähr- 
liche Ersparnisse an Brennstoff für die Beheizung, kühlere Räume in der heißen 
') Zur Verkleidung der Wände dienen auch Stabgewebe (S. 8 und 9). 
') Platten ähnlicher Art liefern die Torfplattenwerke A. G. Triangel, Hannover. 
Ta 
Abb. 329. Von außen beginnend: Dachhaut, Dachlatten, 
Brettlamellen in Zollbauweise, Latten zur Befestigung 
der Torfoleumplatten, Torfoleum mit Nagelung und 
Unterlegscheiben (15 Nägel für Platte 100 -50 cm), 
Putzträger, Verputz.
	        
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