Full text: Freitragende Holzbauten

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Sonstige Anwendungsgebiete im Hochbau. 
ıufgehängt, daß die Halle ganz oder teilweise abgeschlossen werden kann. Dieser 
Binder (Torträger) ist als Fachwerkträger von 3,5 m Höhe und über: 30 m Stützweite 
ausgebildet. In ihm lagern in den Drittelspunkten zwei Rahmenbinder, deren Pfosten 
in der Hinterfront in die Fundamente fest eingespannt sind. Die Gitterpfetten von 
10 bzw. 12 m Weite sind an ihren Enden mit den Giebelstützen fest verbunden. Das 
Lamellentor ist mit 17,5 t in der Rechnung berücksichtigt. Der Gebirgslage ent- 
sprechend wurde die Halle nach Ausweis der von Obering. Gall, München, aufgestellten 
statischen Berechnung für eine Schneelast von 120 kg/m? und einen Winddruck von 
200 kg/m? berechnet. 
Auch die auf 8. 91 besprochene Zollbauweise kann für Flugzeughallen zweck- 
näßige Verwendung finden. Beispiele hierfür zeigen die Abb. 527, 528; die mögliche 
Aufstellung der Flugzeuge ist mitvermerkt. Nach Abb. 528 hat man sich zwecks 
Unterbringung eines Großflugzeuges (d) zur Verwendung von Kragbauten entschließen 
müssen; andernfalls wäre es nicht möglich gewesen, eine genügend breite Toröffnung 
zu schaffen. Man vgl. auch die Abb. 290 auf S. 140. 
Luftschiffhallen. Wenn auch solche Hallen aus bekannten Gründen vorerst 
nicht mehr zur Ausführung kommen, so erscheint es doch angebracht, einiger Aus- 
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Pfahlaründung 
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Abb. 529. a) Halle Dr. Gans: Die Binder sind gelenkartig auf den Bockstützen gelagert. Bei den Bindern 
and nur Obergurt und Druckstäbe in Holz ausgeführt, alle anderen Stäbe dagegen in Eisen. Binder- 
ıbstand 5,62 m; Länge der Halle 62 m. b) Halle Zeppelin: Binderabstand 7m; Länge der Halle 
L47 m. c) Halle Clouth: Der in einfacher Form gehaltene Binder ruht gelenkartig auf den Bockstützen 
uf. Die Wandverschalung liegt hier an den Innenpfosten der Böcke, so daß diese selbst nach außen 
in Erscheinung treten. Binderabstand 5,71 m; Länge der Halle 40 m. 
jührungen zu gedenken, die ‚aus der Zeit vor dem Kriege und aus der während des 
Krieges stammen. Vielfach waren es Hallen zu vorübergehenden Versuchs- und Aus- 
stellungszwecken ; sie können in ihrer ganzen Gestaltung nicht immer als vorbildlich 
für neuzeitliche Verhältnisse angesprochen werden, ganz davon abgesehen, daß jetzt 
wesentlich andere, für den Holzbau kaum noch in Frage kommende Breitenabmes- 
sungen Berücksichtigung finden müßten!). Man folgte damals auch mehr praktischen 
Gesichtspunkten als eingehenden statischen Erwägungen. Es kam bei diesen Hallen 
vor allem darauf an, abweichend von den meisten Anwendungsgebieten der Holz- 
binder sehr hohe Innenräume zu schaffen, deren Benutzbarkeit nicht durch Zug- 
1) Die von Zeppelin verwendeten ersten Hallen aus Holz hatten rd. 16 m Lichthöhe, 16 m Licht- 
weite und 150 m Länge.
	        
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