Full text: Freitragende Holzbauten

Anwendungsgebiete aus dem Ingenieurbau. 
Für die Öffnungen einer 70 m langen Hochbrücke bei Leinfelden (Württemberg) 
yelangte ein eingebautes Lehrgerüst gemäß Abb. 687 mehrfach zur Verwendung‘). 
Ein Absprießen nach unten war 
hier nicht möglich, weshalb man 
sich — es handelte sich um viele 
Öffnungen gleicher Spannweite 
and nur 4m Tiefe — für ein 
leicht umsetzbares Dreigelenk- 
[achwerk entschloß. Den Ober- 
gurt bilden zwei Hölzer 8 - 28cm, 
die durch zwei mit ihnen ver- 
schraubte Hölzer 3 - 28 cm aus- 
gefüttert sind. Der Untergurt 
zeigt zwei Hölzer 7 - 20 cm, die 
lurch 8 cm starkes Futter gegen 
Ausknicken der Kinzelhölzer mit- 
einander verbunden sind. Am 
Obergurtknoten a, in Abb. 687 
ausführlich behandelt, schließen 
zwei Schrägstreben an, eine 
Zug- und eine Druckstrebe. Die 
eigentliche Kraftübertragung er- 
folgt durch ein Hartholzfutter 
von 6 cm Stärke, das zwischen 
Jen beiden äußeren, über den 
Knoten durchlaufenden Ober- 
zurthölzern liegt. Die Druck- 
strebe wirkt durch Zapfen un- 
mittelbar auf das Futterstück, 
während die Zugstrebe ihre Kraft 
mittels eines aufgesetzten keil- 
“örmigen Hartholzes und eines 
larübergelegten Flacheisens auf 
jenes Hartholzfutterstück über- 
‚rägt. Beim Knotenpunkt b er- 
:üllt ein ähnlich verlegtes Hart- 
holzfutter den gleichen Zweck. 
Auch beim Untergurtknoten c 
hat ein Hartholzfutter Verwen- 
dung gefunden. Die Untergurt- 
stäbe selbst sind auf Druck be- 
ansprucht. Die eine Schrägstrebe 
drückt mit einem Zapfen un- 
mittelbar auf das Hartholz, wäh- 
rend die Zugstrebe durch Flach- 
eisenbänder angeschlossen ist. 
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1) Vgl. den sehr beachtenswerten 
Aufsatz von Dr. Pichl „Lehrgerüste 
in Holzfachwerkkonstruktion‘“ in der 
m Verlag von Wittwer, Stuttgart, erschienenen Festschrift der A.-G. Wayss & Freytag aus Anlaß 
des 50 jährigen Bestehens der Firma. Ein kurzer Auszug des Aufsatzes mit Konstruktionseinzelheiten ist 
n der Bautechnik 1926, S. 232, enthalten.
	        
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