Full text: Freitragende Holzbauten

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. Dübel und sonstige Verbindungsmittel, 
Eine dritte Gruppe umfaßt die in Abb. 79 dargestellten Probekörper 4 und 7, bei denen es sich 
um reine Schraubenbolzenverbindungen handelt. Die Prüfung dieser Körper sollte lediglich dazu dienen, 
lie Beteiligung der Schraubenbolzen an der Lastaufnahme kennenzulernen, ebenso den Einfluß der 
zleitenden Reibung. Das Ergebnis dieser Untersuchung war folgendes: Die Schraubenbolzen waren 
sehr stark verbogen, wodurch eine erhebliche Zerstörung der Bohrungen in den Hölzern hervorgerufen 
wurde, Die Unterlagsscheiben waren bei Probe- 
körper 4 nur leicht, bei Probekörper 7 dagegen 
sehr tief in die Außenhölzer eingedrückt. 
4. Schraubenbolzen. Diejenigen Bau- 
teile, bei denen die Hölzer durch Schrau- 
ben miteinander verbunden werden, 
müssen auf Ausnutzung des Leibungs- 
druckes verzichten, weil es nicht mög- 
lich ist, die rohen und oft auch nicht 
genau rund hergestellten Schrauben- 
bolzen sorgfältig genug ins Holz einzu- 
passen; sie werden immer lose im Loch 
sitzen. Die Anordnung von Schrauben- 
oolzen erscheint deshalb nur dann berechtigt, wenn Zugkräfte in Längsachse des 
Bolzens aufzunehmen. sind oder wenn sie lediglich zwecks Sicherung der Wirksamkeit 
des Verbandes (Zusammenhalt der Einzelhölzer) eingezogen werden. Sie sind für 
Querrichtung nur so lange als eine Kraftverbin- 
dung anzusprechen, als die Reibung in den ver- 
bundenen Flächen kraftübertragend mitwirkt. 
Ist der Reibungswiderstand infolge zu 
großer Kraftäußerung oder infolge des Holz- 
schwindens!) senkrecht zur Faser erschöpft, so 
folgen Verschiebungen in schnell und stark zu- 
nehmendem Umfange, oft noch begünstigt durch 
zu kleine Unterlagsscheiben. Diese schnellen 
Formänderungen finden erst dann ein Ende, 
wenn nach Verbiegung des Bolzens ein neues 
Zumtragenkommen bei neuem Gleichgewichts- 
zustand erreicht wird. Bolzen sind besonders 
Jann zu verwerfen, wenn nach Maßgabe der 
Abb. 80d der Druck senkrecht zur Faserrich- 
tung erfolgt. 
Sollen durch die Schraubenbolzen (Trag- 
bolzen) Kräfte übertragen werden, so sind 
starke Bolzen in geringer Zahl mehr zu empfehlen als schwache Bolzen in 
größerer Zahl; man beachte die Abb. 83 und 86. Für Heftschrauben wähle man 
einen Durchmesser von mindestens 13 mm. Stärkere Heftschrauben erübrigen sich 
zumeist deshalb, weil man vor allem von der geringen Druckfestigkeit des Holzes 
senkrecht zur Faser (unter den Unterlagsplatten) abhängig ist. Ausschlaggebend ist 
also die Größe der Unterlagsplatten. Die Verschiebungen sind um so geringer, 
je größer und stärker diese Platten sind. Man mache sie etwa 1/, d stark und gebe 
hnen eine Seitenlänge von 3!/, bis 4d. Federringe werden verhältnismäßig wenig 
verwendet, obwohl sie, wenn man ihnen quadratischen Querschnitt gibt, zu emp- 
fehlen sind. Das beste Mittel, frühzeitige Verschiebungen zu vermeiden, ist immer 
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Abb. 81. Druckverteilung der Tragbolzen., 
1) Es sei an dieser Stelle aber vermerkt, daß zuweilen diesem Arbeiten des Holzes ein allzu großer 
Wert beigelegt wird, wenn auch die.ungefähre größte Längenänderung bis 0,1 vH und die ungefähre 
zrößte Queränderung bis über 3 vH beträgt.
	        
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