Dübel_und sonstige Verbindungsmittel.
las mittlere Holz B durch eine Kraft P auf Zug beansprucht. Der Querschnitt des Mittelholzes betrug
L60 cm?
Bei einer Last P = 7400 kg erfolgte ein plötzliches Gleiten des Holzes B um rund 1 mm; es fand
ılso eine plötzliche Überwindung der Reibung statt, die durch eine deutliche Bewegung festgestellt werden
zonnte. Bei weiterer Steigerung der Last konnten erhebliche Einpressungen der Unterlegscheiben in die
Hölzer B beobachtet werden, die auf eine starke Verbiegung der Schrauben schließen ließen. Bei einer
Last P = 26 000 kg wurde eine Verschiebung von rd. 30 mm festgestellt. Die Folge war ein Aufreißen
des Holzes B durch die Schrauben-
bolzen längs der Linie m—m. Auch
die Eindrückung der Unterlegschei-
ben hatte begreiflicherweise be-
trächtlich zugenommen.
Abb. 83 zeigt die aufgetretenen
Formänderungen. Man sieht deut-
lich die Zerquetschungen des Holzes,
die Formänderung des Bolzens und
die Eindrückungen der Unterleg-
scheiben beim Aufreißen des Mittel-
holzes. Die Feststellungen von Otto
Graf bei Auswertung seiner Prüfun-
gen sind nun folgende:
1. Größe der Kraft, welche
durch Anziehen der Schrauben
ausgeübt werden kann. In den
geprüften Schrauben (Durchmesser
13 mm) wurde bei kräftigem An-
ziehen eine Zugkraft von etwa
1300 kg ausgeübt. Rechnet man mit
30 kg/cm? zulässiger Pressung des feuchten Holzes senkrecht zur Faser, so errechnet sich die not-
wendige Größe der Unterlegscheiben zu 1300/30 = rd. 43 m®. Vorhanden waren 49 cm?2,
2. Reibungswiderstand von Holz auf Holz sowie von Holz.auf Eisen und dessen Abhängigkeit
zon der Größe der Pressung auf den Berührungsflächen. Die Reibungszahl beim Verlauf der Holzfaser
parallel zur Bewegungsrichtung wurde zu 0,41 bis 0,49 kg/cm? ermittelt.
3. Erscheinungen für die Beurteilung der Widerstandsfähigkeit der Schrauben. Wird eine
Schraubenverbindung durch die Last P in Anspruch genommen, so erfolgt die Übertragung der Kraft
in der Breite des Mittelholzes. Die Kräfte, welche durch die Reibung entstehen und zum Teil unmittelbar
vom Mittelholz auf die äußeren Hölzer abgeleitet werden, bleiben unberücksichtigt. Es treten Verdrückun-
gen des Holzes ein, die mit steigender Last nach der Mitte hin zunehmen. Schließlich erfolgt das Auf-
reißen des Mittelholzes oder auch das Zerreißen des Eisens, zumeist in der Berührungsebene der Hölzer.
Man erkennt vor allem, daß es sich bei solchen Schraubenverbindungen keinesfalls um ein Abscheren,
sondern ausschließlich um Biegung handelt.
Bei einer Prüfung nach Maßgabe der Abb. 84 (eine 16-mm-Schraube liegt auf einem eben bear-
beiteten Holz auf und wird mit zwei eisernen Platten rechts und links belastet) verteilen sich die Druck-
spannungen für das Holz etwa nach den Angaben der Abb. 85. Von den Rändern des Holzes aus erfolgt
das Eindrücken des Bolzens in das Holz unter
zleichzeitigem Abheben der Mitte. Mit einer
Einspannung der Schraubenbolzen in den seit-
lichen Hölzern kann also (bei starken Bolzen
nach Maßgabe der Abb. 86) nicht gut gerechnet
werden, es sei denn, daß die Seitenhölzer ge-
mäß Abb. 83 im Vergleich zur Bolzenstärke
sehr dick sind.
d) Rundscheiben- u. Kegeldübel.
Bauweisen Kübler. Die von
der Kübler A.-G. in früheren Jahren
ausschließlich verwendeten Konus-
dübel, in Grauguß und auch in Hart-
holz hergestellt und in konisch gebohrte Vertiefungen des Holzes eingelassen, sind in
Abb. 87 veranschaulicht. Abb. 239, 593 zeigen Beispiele solcher Dübelverbindungen.
Die Gründe, die dazu führten, neuerdings mehr zu Hartholzdübeln von flacher
Abb. 87. Eiserner Konusdübel.