Full text: Freitragende Holzbauten

Dübel und sonstige Verbindungsmittel. 
Natürlich werden auch hier die Nuten unter Benutzung eines Zentrierstiftes maschinell 
hergestellt, um ein sattes Anliegen des Dübels nicht nur am Vorholz, sondern auch 
am Kern zu gewährleisten. Die Abmessungen der Dübel werden ebenfalls so gewählt, 
Jaß diese vollkommen innerhalb der Holzstärke liegen, um auf solche Weise den 
auf Abscherung beanspruchten Teil des 
Vorholzes durch die Seitenscherflächen zu 
vergrößern. 
Bei dem in Abb. 114 gekennzeichneten 
Versuch im Dresdener Materialprüfungsamt 
wurden die Berührungsflächen, um die 
Reibungswiderstände möglichst auszuschal- 
ten, zuvor mit Schmierseife abgeglättet. 
Die Kanthölzer bestanden aus unaus- 
gesuchtem Holz, zeigten sogar teilweise 
Windrisse. Der untere Bolzen (Durchmesser 
20 mm) soll lediglich ein Kippen der Hölzer beim Bruchversuch verhindern. Die 
bei 3 Versuchen am Meßstab beobachteten Verschiebungen sind aus Abb. 114 
zu ersehen; das Verhalten der verschiedenen Proben ist ein annähernd gleichartiges, 
30 daß eine bestimmte Tragfähigkeit des Tellerdübels erwiesen erscheint. 
An den Stoßpunkten der Gurte gelangen Knotenplatten zur Verwendung, die 
ihre innere Festigkeit für eine beliebige Kraftübertragung durch schichtenweise Zu- 
s3ammenfügung mehrerer Lagen besonderer Harthölzer erhalten. Vgl. Abb. 137—141*). 
LaSt in kg 
3000% 
Bauweise Stephan (Stu- 
fenringdübel). In den letzten 
Jahren sind von der Stephans- 
dach-Ges. auch vielfach Drei- 
ecksfachwerkegewöhnlicherArt 
ausgeführt worden, und zwar 
bei Verwendung patentrecht- 
lich geschützter sog. Stufen- 
ringdübel. Ihre Formgebung 
ist aus Abb. 116 zu ersehen. 
Die einseitige Verbreiterung des 
Ringes ermöglicht es, eine er- 
heblich größere, gleichmäßig 
wirkende Scherfläche zu ge- 
winnen, und zwar wird die 
Scherfläche innerhalb und 
außerhalb des Ringes zur gleich- 
mäßigen Wirkung gebracht. Es 
besteht also ein grundsätzlicher 
Unterschied gegenüber dem Ringdübel nach Abb. 117, I.. Wird somit der Nachteil des 
Durchschneidens der Holzfasern des Vorholzes vermieden und. in der Stufenebene die 
yanze Scherfläche für die Aufnahme des Druckes herangezogen, so ergibt sich noch ein 
weiterer Vorteil durch die Ausnutzung der Scherfläche des nichtverbreiterten Ring- 
teiles. Es handelt sich gewissermaßen um eine Kraftreserve, die dann in Wirksamkeit 
tritt, wenn die Hauptscherfläche des Stufenringes überbeansprucht werden sollte. 
Den Druckverteilungsvorgang hat man sich ungefähr wie folgt vorzustellen: Durch 
den schließend. eingebauten Stufenring wird gemäß Abb. 117 zunächst die ungeteilte 
große Scherfläche der Stufe (4—B) beansprucht und für die Kraftübertragung 
1) Vgl. auch Holzbau 1922, S. 21. 
2000 | 
17000} 
0000| 
7000 
3000 | 
7000| 
5000 | 
5000! 
4000 
3000) 
2000 
1000| 
L 
9
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.