Ringdübel.
herangezogen. Wird nun, wie es praktisch nur bei Belastungsprüfungen oder, zu-
fälligen Überbelastungen der Fall sein kann, der zu übertragende Druck derart
gesteigert, daß die Hauptscherfläche A4—B
nicht ausreicht, so wird die Zerstörung
des Holzes an der dem Drucke zunächst
ausgesetzten Stelle, in der Ringnut, be-
ginnen und sich dort in einer Zusammen-
pressung des Holzes bzw. einer Erweite-
rung der Ringnut bemerkbar machen.
Die Hauptscherfläche an sich ist dann
noch vollkommen tragfähig; es tritt aber
schon bei der kleinsten Holzzusammen-
pressung in der Stufenebene des Ringes die
zweite Scherfläche C—D des nicht abge-
stuften Ringteiles unterstützend in Er-
scheinung, so daß also nicht nur eine ein-
zige Scherfläche arbeitet, sondern zwei
voneinander. getrennt liegende Scher-
Aächen in Betracht zu __ _
ziehen sind.
Beieineramtlichen Prü-
‘ung in Düsseldorf wurde
aachMaßgabederAbb.118
ein unmittelbar belaste-
tes Tannenmittelstück
15/26 mm verwendet, wäh-
rend, die beiden Zangen
3/26 mm aus Kiefernholz
genommen wurden. Die
Zerstörung des Mittel-
stücks war auch eine stär-
kere. Genommen wurden
Ringdübel von 190 mm Außendurchmesser und 44 mm Gesamtbreite bei Einsprüngen
von je 10 mm. Bei Druckkräften von 12,57, 22,6, 23,6, 28,3, 30,1, 31,0 t waren
die Gesamtverschiebungen 2, 4, 6, 8, 13,
15 mm. Aus Abb. 119 ist zu ersehen, daß
pei dieser Prüfung auch der Schrauben-
bolzen verbogen wurde, ein Beweis dafür,
Jaß auch er an der Lastübertragung
teilnimmt.
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Abb. 118 u. 119. Stufenringdübel mit Bolzen, nach erfolgtem Versuch.
Die Schwierigkeit der notwendig werdenden halbseitigen Vertiefung der Ring-
aute ist zweifellos als ein Nachteil anzusehen. Es erscheint fraglich, ob der Ring
in jedem Falle die richtige Lagerung erhalten wird; in. vielen Fällen wird wohl eine
Nacharbeit von Hand erforderlich werden, um die Flächen gleichmäßig zum Tragen
Kersten, Holzbauten. 2. Aufl.