96
Erster Teil. Einleitung.
Endlich aber sollen so auch für künftige Fälle Erfahrungen
gesammelt werden,
1. Zu diesem Zwecke sind meist mehrere solcher Unter-
suchungen erforderlich, und zwar wären für eine Feuerungs-
anlage und einen bestimmten Brennstoff im allgemeinen
mindestens drei Heizversuche mit abgeänderten Verbrennungs-
bedingungen auszuführen.
Hierzu wäre zu bemerken, daß genaue Heizversuche bei
Feuerungen aller Art sehr zu empfehlen sind. Da die Durch-
führung solcher Versuche jedoch zeitraubend und mühsam ist,
wurde sie bisher nur des wissenschaftlichen Interesses wegen
und auch nur selten vorgenommen. Trotzdem scheint es,
als ob sich die Heizversuche in die hüttenmännische
Praxis immer mehr Eingang verschafften, und das ist
nur zu begrüßen. Der Hüttenmann sollte eben auch
der Kohle und der Art ihrer Verwendung mehr Be-
achtung schenken als bisher. Je mehr Meßinstrumente
in der hüttenmännischen Praxis Anwendung finden, desto
besser vermag man in das Wesen der Prozesse einzudringen,
desto besser wird man die metallurgischen Apparate kennen
lernen, desto leichter wird man Fehler finden und zu be-
seitigen in der Lage sein. Daß man dabei mit großer Vor-
sicht zu Werke gehen muß, nur richtig zeigende Instrumente
benutzen darf und die nötige Sachkenntnis besitzen muß, um
die Angaben seiner Indikatoren zu verwerten, ist selbst-
verständlich.
29. Die bloße Bearbeitung von Heizversuchen auf die
Aufstellung einer Wärmebilanz genügt nicht; es ist vielmehr
auch eine Betrachtung der Wärmeverteilung in den ver-
schiedenen Partien der Feuerungsanlage, namentlich mit Be-
rücksichtigung der Temperaturhöhen, wünschenswert, da
hierdurch erst manche dunkle Vorgänge ihre Erklärung
finden.
3. Ebenso ist die sehr verbreitete Anschauung, daß zur
bestmöglichen Ausnutzung des Brennstoffes eine vollständige
Verbrennung Hauptbedingung sei, nur unter Beschränkung
richtig. In so manchen Fällen der Praxis kann bei einer unvoll-