Full text: Regenerativ-Gasöffen

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Zweiter Teil. 
Teer im Werte höher steht als die Kohle, so wäre damit der 
scheinbare Verlust, der sich bei Anwendung der Konden- 
sation herausstellt, schon wieder ausgeglichen. Ferner wäre 
noch zu berücksichtigen, daß aus den Kondensationsprodukten 
wertvollere Erzeugnisse gewonnen werden können, wie dieses 
weiter unten bei der Berechnung eines Koksofens noch dar- 
gelegt werden soll. 
Wird auf der anderen Seite in Rücksicht gezogen, daß 
man bei der Anlage von Kondensatoren (einfacher Konstruktion) 
das ganze Wasser, welches bei feuchten Kohlen und bei 
jüngeren Kohlen in ziemlicher Menge auftritt, sowie die SO, 
und H,S aus den Gasen zu entfernen vermag, dadurch die Ge- 
samtgasmenge herabsetzend, den S teilweise beseitigend, so 
wird man erkennen, daß der Vorteil in dem Falle, wo der 
Generator direkt an den Ofen angebaut ist, häufig wohl nur 
ein scheinbarer sein wird. 
Ist dagegen zwischen Generator und Ofen eine längere 
Leitung nötig, so wird die Einschaltung einer Kondensation 
meist am Platze sein. Man wird dann nämlich auch den Vor- 
teil noch konstatieren können, daß die Leitungen reiner bleiben, 
mit geringeren Gasmengen die gleichen Wärmeeffekte zu er- 
zielen sind und Gas bei guter Ausführung der Kondensations- 
anlage stets gleichmäßig zusammengesetzt mit gleichem Druck 
in den Ofen abgegeben werden kann. 
Aus alledem geht klar hervor, daß man in jedem ein- 
zelnen Falle die Frage zu studieren hat. Immerhin aber darf 
man behaupten, daß wenn gleichmäßig zusammengesetztes Gas 
gefordert wird, die Kohle eine genügende Teermenge liefert, 
verhältnismäßig viel Feuchtigkeit enthält und für den Teer 
ein guter Absatz geschaffen werden kann, und insbesondere, 
wenn die Kohle viel Schwefel enthält (bei Erzeugung weichen 
Flußeisens), das Urteil stets zugunsten der Kondensation 
ausfallen wird. 
Im Anschluß an das Vorstehende sei hier noch ein Fall 
aus der Praxis untersucht. 
Ein Siemens-Schweißofen wurde von vier Generatoren be-
	        
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