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Zweiter Teil.
fernen. Das so vorbereitete Material wird zur Kesselfeuerung
benutzt und verbrennt vollständig. Die Dampferzeugung ent-
spricht derjenigen bester englischer Steinkohlen, nur ist der
Brennwert des Teermaterials von dem Wassergehalt des Teers
und dem Feuchtigkeitsgrade der Kohlenstübbe sehr abhängig.
Probefeuerungen mit Teerbrennstoff und besten englischen
Steinkohlen (South Yorkshire) haben ergeben, daß 1 cbm dieser
letzteren 1,32 cbm von jenem, oder daß 1 cbm Teermaterial
0,76 cbm bester englischer Steinkohle gleiehkommt. — Zur
Darstellung von 1 cbm Teerbrennstoff sind 0,87 cbm Holz-
kohlenstübbe erforderlich.
An Stelle von Kohlenstübbe hat man bisweilen Sägespäne
angewendet und soll das daraus gewonnene Brennmaterial
demjenigen aus Stübbe nicht viel nachgestanden haben. Der
Generator des Martinofens zu Fagersta von sieben Tons Größe
liefert Jährlich ungefähr 98 cbm Teer.
Da weiter nach Granströms Untersuchungen 1 Vol.
Kohlenstübbe 0,2 Vol. bester Generatorsteinkohle entspricht,
also 0,87 Vol. Stübbe = 0,17 Vol. Steinkohlen, und da ferner
0,28 Vol. Teer = 0,76 — 0,17 = 0,59 Vol. Steinkohlen ent-
spricht, so steht 1 Vol. Generatorteer 2,1 Vol. bester
Generatorsteinkohle gleich. Da nun 1 Kubikfuß Stein-
kohlen 20,8 kg und ebensoviel Teer 29,0 kg wiegen, so findet
man, daß 29 kg Teer ==43 kg bester Steinkohle sein werden. Da
aber nach den deutschen Marineversuchen 1 kg jener Stein-
kohlenmarke mindestens 8 kg H,O von O° verdampft, so
würden 43 kg 344 kg H,O in Dampf verwandeln.
Odelstjerna ist nun der Ansicht, daß alle auf schwe-
dischen Eisenwerken existierenden Generatoren mit Konden-
satoren in solche ohne Kondensation umzuwandeln sind. Hier-
bei fragt es sich, ob die Verbrennungswärme des Teers aus-
reicht, die Temperatur des Wasserdampfes und der Teer-
verbrennungsprodukte, welche die Gase beim Eintritt in die
Regeneratoren besitzen, auf die Temperatur der Rauchgase
beim Verlassen der Regeneratoren zu erhöhen. Entwickelt
die Teerverbrennung mehr Wärme, als dazu notwendig ist,
so kommt dieses Plus natürlich dem Ofen zugute.