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Zweiter Teil.
Hierzu gibt Prechtl in seiner Enzyklopädie an: „Ist die Höhe
des Schornsteins ohne Züge==h, die Länge der Züge=1, so
wird, damit die Geschwindigkeit in beiden Fällen dieselbe
bleibe, die Höhe des mit den Zügen versehenen Kamines
1 . N
h=h- (1 +35) sein müssen.
Ist z. B. h=15 m, D=10 m, 1=40 m, so wird
40
id ° za zz ZZ 1
h = 15 (1+15 0) 153,1 = 46,5 m!
Daß niemand einen Kamin dieser Höhe mit einem Durch-
messer von 1,0 m ausführen wird, ist klar! Man wird den
Durchmesser auf Kosten der Höhe zu erweitern haben.
Dementsprechend darf man dieser Formel auch nur einen ganz
allgemeinen Wert beimessen; sie wird nur dort anwendbar
sein, wo man es mit einem ] m langen Kanale zu tun hat,
der auf die ganze Länge den gleichen Querschnitt besitzt.
Erfahrungsgemäß wächst der Widerstand in den Leitungen
wie das Quadrat der Geschwindigkeit (v) und steht im geraden
Verhältnisse zur Länge (L) und im umgekehrten zum Durch-
messer bezw. Umfang (U), so daß man ihn durch die Formel
2
En ausdrücken könnte. Daß dabei auch die Temperatur
des gasförmigen Mediums eine Rolle spielt, wurde früher be-
reits erwähnt.
Bei Regenerativöfen wird, dies ist besonders wichtig, die
Reibung und damit der Widerstand noch durch die Dichte
des gasförmigen Mediums und letztere wieder durch die
Temperaturänderungen in den Leitungen beeinflußt. Der Wert
dieses Widerstandes ist nur durch Versuche zu ermitteln.
Ein Umstand ist bei der Dimensionierung der Esse noch
zu berücksichtigen: die Stabilität. Mit Rücksicht auf den
Zweck des Buches erscheint es jedoch vorteilhafter, diesbezüg-
liche theoretische Auseinandersetzungen beiseite zu lassen
und einfach eine Stabilitätsrechnung für einen bestimmten
Fall durchzuführen, an Hand deren Berechnungen mit
anderen Zahlen leieht auszuführen sind.