Full text: Regenerativ-Gasöffen

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Zweiter Teil. 
Oxydationswirkung durch die Gase, um so kleiner die Wärme- 
übertragung, um so länger dauert im allgemeinen der Prozeß, 
und um so größer ist der Aufwand an Brennstoff. 
Die Tiefe des Bades schwankt zwischen 0,25 und 0,5 m. 
Das gewöhnliche Verhältnis zwischen Breite und Länge 
des Herdes ist 1:3; man findet es aber auch wie 3:4 und, 
wie bekannt, auch kreisrunde Öfen. 
Das Verhältnis zwischen Länge und Breite des Herdes, 
oder mit anderen Worten die Länge und die Breite berechnen 
sich von selbst, wenn man die Tiefe des Bades gewählt hat und 
die Oberfläche des Bades sowie die Länge der Flamme berück- 
sichtigt. Bei zu kurzen Herden treten die Flammen in den 
Regenerator und schmelzen dort die Ausleger zusammen ; eben- 
so bei zu hohen Herdtemperaturen, wenn infolgedessen Disso- 
ziation eintreten würde, Man darf den Herd stets länger an- 
fertigen, als es die Rechnung ergeben hat, und soll, wo möglich, 
den Aufenthalt der Gase in dem Herdraume berücksichtigen. 
Geschieht dies, dann ist der Gefahr vorgebeugt, daß die Flamme 
in den Regeneratoren verwüstend auftritt; dann aber kommt 
man zu dem, was Siemens für die freie Flammenentfaltung 
empfiehlt: der Anordnung eines hohen Gewölbes. 
Siemens, welcher dem hohen Gewölbe eine so große 
Bedeutung zuschreibt, meint, daß die Flamme in einem Friedr. 
Siemensschen Ofen nicht auf die Beschickung gerichtet sein 
dürfe. Dieser Siemensschen Ansicht kann man sich jedoch 
nur bez. der Ausführung des Gewölbes, nicht aber betreffs 
des Niederziehens der Flamme anschließen. 
Dagegen ist als besonders günstig das horizontale Gewölbe 
zu bezeichnen (die Widerlager desselben liegen an den Seiten- 
wänden des Ofens), bei welchem eine freie Entfaltung der 
Flammen stattfinden kann. Es würde sich dadurch eine gleich- 
mäßigere Wärmeverteilung am Herde ergeben. 
Siemens äußert sich ferner dahin, daß ein Gas, welches 
viel schweren Kohlenwasserstoff enthält und daher mitleuchtender 
Flamme brennt, größere Wärmestrahlungsfähigkeit besitzt als 
kohlenwasserstoffarmes. Demnach werden sich Leuchtgas 
und Ölgas für Ausnutzung durch strahlende Wärme eignen,
	        
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