Full text: Regenerativ-Gasöffen

Die Ausführung der Regenerativöfen. 289 
während Wasserstoff und Kohlenoxydgas hierfür untauglich 
sind. Es werden demnach Gase aus Steinkohle und Braun- 
kohle, Holz und Torf für die freie Entfaltung, jene aus Koks 
und Holzkohle für die alten niedergezogenen Gewölbe zu ver- 
wenden sein, das heißt, man wird die Gewölbe der Öfen dem- 
entsprechend einzurichten haben. 
Eichhorn schreibt in seinen „Betrachtungen über die 
Art der zweckmäßigsten Ausnutzung der Verbrennungswärme 
in Flammöfen“ !), daß die Größe des Ofenraumes die Zeit be- 
dingt, die dem gasförmigen Brennmaterial zur Verbrennung 
und Übertragung der entwickelten Wärme gewährt wird. 
Soll diese Zeit z. B. 5 Sekunden betragen, so muß der Raum 
das Fünffache des Volumens derjenigen Menge von Ver- 
brennungsprodukten betragen, welche pro Sekunde erzeugt 
werden. Wird bei einem gegebenen Ofen das pro Zeiteinheit 
verbrannte Brennmaterialquantum vermehrt, so wird hierdurch 
die Zeit, während der die Gase im Ofen verweilen, verkürzt. 
Dies kann leicht so weit gehen, daß diese Zeit nicht mehr 
ausreicht zur Vollendung der Verbrennung im Ofenraum und 
zur Abgabe der Wärme, so daß auf diese Weise erhebliche 
Brennmaterialverluste entstehen. Will man die Leistungs- 
fähigkeit eines vorhandenen Ofens vermehren, so geschieht 
dies besser durch Verwendung eines Gases von höherem spe- 
zifischen Wärmeeffekt (Steinkohlengeneratorgas statt Koks- 
generatorgas usw.) als dadurch, daß man die pro Zeiteinheit 
verbrannte Brennmaterialmenge vermehrt. Steht kein Brenn- 
material von höherem spezifischen Wärmeeffekt zu Gebote, 
so muß man mit Vergrößerung der pro Zeiteinheit verbrannten 
Menge auch zur Vergrößerung des Ofenraumes schreiten, wenn 
man die Wärme gleich gut ausnutzen will. 
Die Vergrößerung nach der Länge und Breite findet bei 
allen Hüttenprozessen, und wo es sonst auf hohe Temperaturen 
ankommt, ihre Grenze in der notwendigen und gleichmäßigen 
Erhaltung der zu dem betreffenden Prozeß erforderlichen 
Temperatur in allen Teilen des Ofenraumes. 
1) „Stahl und Eisen“, 1888, Nr. 8, S. 528. 
Toldt-Wilcke, Regenerativgasöfen.
	        
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