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Erster Teil. Einleitung.
Nach der Tabelle auf S. 19 bleibt das Verhältnis des
Kohlenstoffes zu den anderen Bestandteilen ziemlich gleich.
Die chemische Zusammensetzung wäre nach obigen Zahlen
auf Prozente umgerechnet:
Kleinkohle
frische Kohle dieselbe Kohle
August April
C 82.89 80
H 7 A
O,N,S 123, 14,
"710000 100.“
Stückkohle
frische Kohle dieselbe Kohle
September April
249 80,58
"% 5,06
14,36
100.00
100.60
Wie das Beispiel der Kleinkohle zeigt, ist innerhalb
neun Monaten die Gewichtsmenge der Kohlensubstanz von
22,14 auf 9,27 kg, d.i. um 12,87 kg oder 58%o zurück-
gegangen.
Barrentrapp untersuchte die Verwitterungsvorgänge
experimentell, um die Temperaturverhältnisse dabei fest-
zustellen, sowie die Zusammensetzung der entweichenden Gase
kennen zu lernen. Er erhitzte Kohlen verschiedener Her-
kunft in Pulverform und abgewogenen Mengen auf 150 bis
160° C, d. h. auf Temperaturen, welche im Innern von Kohlen-
halden konstatiert worden waren. Über die erhitzte Stein-
kohle ließ er einen Luftstrom ziehen und leitete die Oxydations-
produkte durch Barytwasser, um durch dessen Gewichts-
zunahme die Menge des an der Verwitterung beteiligten
Kohlenstoffes zu ermitteln. Neben CO, trat bei allen
Temperaturen, die über 140° hinausgingen,, Essigsäure auf.
Bei 100 Tagen Dauer des Versuches war ein Drittel des ge-
samten C als CO, entwichen. Kohlenwasserstoffe waren nicht
zu beobachten; es wirkte somit nur Sauerstoff auf die
Kohle ein.
Richter hat nachgewiesen, daß Kohle Sauerstoff ver-
dichten kann, und denselben erst bei fortgesetzter Erwärmung
abgibt, wobei eine Oxydation statthat. Hierfür spricht auch
die Beobachtung Barrentrapps, daß sich die Temperatur