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Erster Teil. Einleitung,
Entzündbarkeit, Brennbarkeit und Flammbarkeit der
Brennstoffe.
Je leichter ein Körper in Brand gesetzt werden kann,
um so größer ist seine Entzündbarkeit. Je schwerer sich ein
in Brand gesetzter Brennstoff ablöschen läßt, um so größer
ist seine Brennbarkeit. Beide Eigenschaften sind von
der chemischen Beschaffenheit und Dichte abhängig. Je poröser
und undichter das Brennmaterial ist, je weniger Feuchtigkeit
und je mehr Wasserstoffgas es enthält (letzteres ist sehr leicht
entzündlich), um so größer ist in den meisten Fällen sowohl
die Entzündbarkeit als auch die Brennbarkeit.
Die Eigenschaft einiger Brennmaterialien, bei ihrem
Verbrennen eine leuchtende Flamme zu zeigen, nennt man
„Flammbarkeit“, Gerade diese Eigenschaft eines Brennstoffes
interessiert hier weniger, weil es sich bei unseren Unter-
suchungen mehr um den Wärmeeffekt handelt, weshalb hier
unter „Flammbarkeit“ die Eigenschaft des Brennmateriales,
mit möglichstlanger Flamme zu verbrennen, verstanden
werden soll.
Jewasserstoffreicherder Brennstoffist, desto
„flammbarer“ ist er.
Bunsen fand, daß das leichteste aller Gase, der Wasser-
stoff, die größte Fortpflanzungsgeschwindigkeit von 34 m pro
Sekunde besitzt. Das schwerste Gas, die Kohlensäure, da-
gegen erreicht nur 1 m pro Sekunde. Dies ist der Grund,
weshalb Kohlenwasserstoffe mit lebhafterer und längerer
Flamme als CO verbrennen, und weshalb auch die Entzündbar-
keit wie die Brennbarkeit eines Brennstoffes mit dem
Wasserstoffgehalte wachsen und kohlen wasserstoffhaltige Kohlen
eine längere Flamme zeigen als gasarme. Unter solchen
Umständen ist anzunehmen, daß auch die Mischung von Gas
und Luft sehr rasch vonstatten geht, so daß man bei hoher
Erhitzung von Gas und Luft, wie sie speziell in Regenerativ-
öfen auftritt, die beiden Medien gar nicht so gründlich zu
mischen braucht. Ja, bei kurzflammigem Gas kann es sogar
erwünscht sein, wenn die Mischung nicht allzustark ist.