Full text: Stromgebiete und Gewässer (Band 1)

1. Abtheilung. 3. Kapitel. 
Pberflächengestalt und geologische Perhältnisse. 
J. Einleitung. 
1. Uebersicht. 
Nach orographischen Gesichtspunkten zerfallen die Weser- und Emslande 
in zwei Hauptabschnitte, von denen der erste zur Mitteldeutschen Gebirgs— 
schwelle gehört, welche nicht nur die Berglandschaften Mitteldeutschlands, sondern 
auch diejenigen Norddeutschlands, wie den Harz, die Wesergebirge und andere 
umfaßt. Der zweite Hauptabschnitt liegt im Norddeutschen Flachlande, dem 
sich naturgemäß die zur Ems entwäsfernden kleinen Moortheile Hollands an— 
schließen. 
Auch in geologischer Beziehung ist diese Eintheilung eine gut begründete. 
Während die Gesteine der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle vorwiegend paläozoischen, 
mesozoischen oder tertiären Alters sind, ist fast das ganze Flachland von mächtigen 
diluvialen und alluvialen Ablagerungen bedeckt. 
Die Grenzlinie zwischen diesen beiden Hauptabschnitten durchschneidet die 
linkseitige Wasserscheide der Ems innerhalb der Westfälischen Bucht (des Beckens 
oder Busens von Münster), jenes tief in die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle 
dringenden Theiles des Norddeutschen Flachlandes. Sie geht von hier aus nach 
Nordwesten am südwestlichen Fuße des Osning oder Teutoburgerwaldes entlang über 
die Orte Brackwede, Halle, Lengerich bis Bevergern; dort dreht sie für eine kurze 
Strecke nach Nordosten um, bis sie, mehrfach Buchten in das Land zwischen 
Teutoburgerwald und Wiehengebirge schiebend, bei Bramsche das nordwestliche 
Ende des letzteren erreicht. Der Fuß desselben bildet nun für eine lange Strecke 
die Scheide zwischen dem Flach- und dem Berglande bis zu jener Stelle, wo 
die Weser an der Porta Westphalica das letztere Gebirge durchbricht. Von der 
Westfälischen Pforte wendet sich die Linie nach Nordosten und verläuft über 
Bückeburg am Fuße der Bückeberge entlang nach dem Nordwestende des Deisters 
und von dort nach Linden bei Hannover. Nunmehr entsendet das Flachland 
wieder eine Bucht in die Gebirgsschwelle hinein, die anfangs durch das linke 
Ufer der Leine bis Sarstedt, sodann durch das aleiche Ufer der Innerste bis
	        
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