Full text: Stromgebiete und Gewässer (Band 1)

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an den Gehängen der Thäler sind in der Carte géologique meist nicht zur 
Darstellung gekommen; sie ist dort, von dem Alluvium der Flüsse abgesehen, 
eine abgedeckte Karte. Dasselbe gilt von dem Blatt 5; für die Gegend südlich 
von der auf S. 122 gegebenen Scheide zwischen Bergland und Flachland ist auch 
Bl. 5 abgedeckt gezeichnet. Nördlich von ihr, wo das Diluvium den breitesten 
Raum einnimmt, sind jedoch die älteren Gesteine nur soweit eingetragen, als sie 
nicht von den jüngeren bedeckt sind. Dadurch ergeben sich Unterschiede gegenüber 
der Carte géologique in jenem Theile des Flachlandes, der dem Berglande nahe 
liegt. Ebenso ist die Trennung des Diluviums in Sand und Lehm nicht auf 
der internationalen Karte vorhanden; sie entspricht auch nicht den Grundsätzen, 
nach denen die übrigen Formationen gegliedert sind, da sie nicht etwa einen 
Altersunterschied bedeutet, sondern lediglich Verschiedenheiten des Bodens. Die 
Trennung wurde nicht auf Grund eingehender Spezialaufnahmen durchgeführt, 
sondern es wurden die dazu erforderlichen Unterlagen auf Rekognoszierungsreisen 
gesammelt und aus amtlichen Kreisausschreibungen und sonstigen zerstreuten 
litterarischen Notizen zusammengetragen; sie ist demnach ebenso wie die Be— 
grenzung der inselartig auftretenden älteren Gesteine im Flachlande lediglich 
skizzenhaft durchgeführt, immerhin dürfte im Allgemeinen bei dem kleinen Maß— 
stab 1: 1000000 eine annähernd richtige Darstellung von der Vertheilung der 
Bodenarten erzielt sein. Schließlich ist noch zu bemerken, daß die im Flachlande 
einen ziemlich großen Raum bedeckenden Dünen wegen Mangel an ausreichenden 
Unterlagen nicht ihrem Alter entsprechend als Alluvium gezeichnet sind, sondern 
mit dem Diluvialsande gleiche Farbe erhalten haben. 
Die Beschreibung des Gebietes wurde für Thüringen erleichtert durch das 
dreibändige Werk Regel's „Thüringen, ein geographisches Handbuch“ (1892,6), 
sowie durch die von der Königlichen Geologischen Landesanstalt herausgegebene 
„Geognostische Uebersichtskarte des Thüringerwaldes“ 1: 100000. Für den Süd— 
westen des Weser- und Emsgebietes boten v. Dechen's „Geologische Karte der Rhein— 
provinz und der Provinz Westfalen“ 1: 80000 nebst den „Erläuterungen“ in ähn— 
licher Weise das Material gesammelt dar. Für den Haupttheil des Hessischen Berg— 
und Hügellandes, soweit es nicht in den ebengenannten Werken mitbehandelt ist, 
liegt eine reichhaltige Litteratur kleinerer Arbeiten, Monographien einzelner Ge— 
bietstheile, Fuhrer und dergl. vor. Von einem großen Theil desselben wie von 
der Göttinger Senke sind bereits die Spezialkarten 1: 25000 der Geologischen 
Landesanstalt erschienen, die nebst zugehörigen Erläuterungen ein vollständiges 
Bild jener Gegend geben. Der Harz ist übersichtlich dargestellt in Lossen's 
Geognostischer Uebersichtskarte des Harzgebirges 1: 100000; die Speziallitteratur 
über denselben ist zu umfangreich, als daß sie hier aufgeführt werden könnte. 
Eine kurze Uebersicht über die Orographie und Geologie findet sich u. a. in dem 
Buch „Das Berg- und Hüttenwesen des Oberharzes“ (1895), sowie in dem hübsch 
ausgestatteten Werke von Hans Hoffmann „Der Harz“ (1899), deren einschlägige 
Kapitel durch v. Koenen und Regel geschrieben sind. Für die nördlichen Vorberge 
des Harzes, sowie für das gesammte Flachland findet man in Guthe's „Die Lande 
Braunschweig und Hannoper“ eine zusammenfassende Darstellung.
	        
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