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steinen und Konglomeraten, deren einzelne Bestandtheile zumeist etwa Nußgröße
haben. Der Menge nach untergeordnet, aber von großer Bedeutung sind die
Kohlenflötze, die zu langjiährigem Bergbau Anlaß gegeben haben. Die Ober—
fläche wird bedeckt von dem Verwitterungssand des Sandsteins, der stellen—
weise große Mächtigkeit hat und vielfach von größeren Steinblöcken erfüllt ist;
er trägt vorwiegend Wald oder dürftige Aecker. Die festen Gesteine geben zu
großen Steinbruchsbetrieben Anlaß. Ueber den karbonischen Schichten werden
noch andere Sandsteine, Konglomerate und Letten beobachtet, die man dem Roth—
liegenden zurechnet, und auch der Zechstein tritt in derselben Gegend mit ver—
schiedenartigen Gesteinen mehrfach zu Tage.
Weit größeren Raum nehmen die einzelnen Glieder der Trias ein. Zu—
nächst legen ebenfalls in der Gegend zwischen Teutoburgerwald und Wiehen—
gebirge gelegentliche Aufschlüsse Zeugniß von der weiten Verbreitung dieser
Formation ab. Im Lippischen Hügellande tritt sie in größeren Flächen haupt—
sächlich als Keuper zu Tage. In den nordöstlichen Vorhöhen der Wesergebirge
herrschen im Allgemeinen jüngere Gesteine vor, während vom Vorhandensein der
Trias nur einzelne Punkte zeugen, wie etwa der Benther Berg, der aus Bunt—
sandstein besteht, an dessen Fuße jedoch auch in schmaler Zone Muschelkalk zu
Tage tritt. In der um den Hils gelagerten Berggruppe ist ebenfalls die Trias
aur schwach vertreten; nur an dem westlichen und östlichen Fuße tritt Muschel—
kalk und Keuper auf.
Die größte Anzahl der Bergzüge wird aus Sedimenten der Juraformation,
des Wealden und der Unteren Kreide gebildet. Der Jura ist in allen seinen
drei Gliedern vertreten und liegt die Hauptverbreitung des Lias im Lippischen
Hügellande und im Ravensberger Höhenlande. Da seine Gesteine, vorwiegend
Thone, nur geringe Widerstandsfähigkeit gegen die Kräfte der Denudation haben,
so findet man sie meist in tiefer gelegenen Stellen, z. B. am Fuße des Wiehen—
gebirges und des Ith. Aus Gesteinen des Braunen und Weißen Jura ist
das Wiehengebirge und die Weserkette zusammengesetzt; an dem Aufbau der
um den Hils gelagerten Bergzüge nehmen sie hervorragenden Antheil, und
schließlich durchragen sie auch in einigen der Hügel nördlich vom Deister die
jüngeren Bildungen, so am Tönjes-Berge und in den Ahlemer und Limmer
Höhen unweit Hannover. Der Braune Jura besteht vorwiegend aus Thonen, aus
eisenschüssigen Sandsteinen und ebensolchen sandigen Kalken, zumeist ziemlich
weichen Gesteinen. Der Weiße Jura setzt sich aus Kalken von verschiedenster
Festigkeit, aus Mergeln, Dolomit und Thonen zusammen. Die Kalke haben
stellenweise plattiges, stellenweise oolithisches Gefüge und einige zeigen solche
Härte, daß sie Klippen bilden (z. B. die Luhdener Klippen in der Weserkette),
ebenso wie der Dolomit im Selter. Von Wichtigkeit und erwähnenswerth ist die
Beimengung von Asphalt, welche die oberjurassischen Kalke von Limmer enthalten.
Die Mächtigkeit der Verwitterungsschichten dieser Gesteine und die Durchlässigkeit
der einzelnen Schichten ist bei der Mannigfaltigkeit der Zusammensetzung natürlich
sehr verschieden, so daß sich über das Allgemeine kaum etwas sagen läßt. Für
die Wasserführung haben jedenfalls die mehrfach vorkommenden undurchlässigen
Thonschichten Bedeutung. Die Ablagerungen des Jura sind marine Sedimente,